Ich habe mir einmal die Mühe gemacht um den Mythos der nicht vorhandenen Startpferde zu ergründen - ja es ist definitiv so, dass es seit 2015 wo ich meine Statistiken intensiver führe es natürlich einen Abwärtstrend gibt. Jedoch fallen mir die extremen Probleme erst seit Februar 2022 auf. Jedoch hat sich an der Anzahl der Startpferde in einem Jahr seit 2020 nur ganz geringfügig geändert, seit 2021 so gut wie gar nicht.
Nur die Schuld an den fehlenden Pferden festzumachen ist dieses Thema also jetzt aus meiner Sicht nicht. Hier die Zahlen der letzten neun Jahre - und diese beziehen sich auf Starter die bei Veranstaltungen auf A- und B-Bahnen angetreten sind:
2015: 747 Pferde
2016: 738 Pferde
2017: 730 Pferde
2018: 655 Pferde
2019: 607 Pferde
2020: 588 Pferde
2021: 550 Pferde
2022: 542 Pferde
2023: 544 Pferde (Stand 19.11.2023)
Und ja in allen Rennjahren sind auch Pferde die primär im Ausland stationiert sind in den Zahlen enthalten.
Startpferde in den einzelnen Gewinnklassen mit Stand November 2023, Zweijährige habe ich bereits aus der Statistik rausgenommen, da diese aktuell keine potenziellen Starter sind, ebenso Pferde die nach meinem Wissensstand nicht mehr im Rennbetrieb sind oder nur auf C-Bahnen, oder hauptsächlich im Ausland eingesetzt werden. Die Zahlen beziehen sich nur auf in Österreich trainierte Pferde, ein paar davon sind aber möglicherweise auch schon in Pause oder verletzt - könnte man auch noch evaluieren wenn man es will, sprich genauer ins Detail gehen was die Planungen für die einzelnen Pferde betrifft (Pause aus welchen Gründen auch immer, etc.)
bis 1.000 Euro: 25
bis 3.000 Euro: 51
3.001 - 4.000 Euro : 16
4.001 - 5.000 Euro: 15
5.001 - 6.000 Euro: 12
3.000 - 6.000 Euro: 43
3.001 - 7.000 Euro, die keine 1.500 Euro gewonnen haben: 28
6.001 - 7.000 Euro: 12
6.000 - 10.000 Euro: 38
6.001 - 12.000 Euro: 47
10.001 - 15.000 Euro: 18
10.001 - 20.000 Euro: 31
10.001 - 25.000 Euro: 39
12.001 - 20.000 Euro: 22
15.001 - 25.000 Euro: 21
15.000 - 40.000 Euro: 46
15.000 - 40.000 Euro, die keine 3.000 Euro gewonnen haben: 26
30.000 - 60.000 Euro: 27
für 6- bis 14-jährige über 40.000 Euro, die keine 5.000 Euro gewonnen haben: 19
für 6- bis 14-jährige über 60.000 Euro, die keine 5.000 Euro gewonnen haben: 12
Was ich damit sagen möchte, wenn man ein wenig variabler mit den Ausschreibungen ist und nicht immer nur bis xxx Euro ausschreibt - hat man auch in bestimmten Gewinnklassen die Möglichkeit mehrere Rennen auszutragen. Es liegt also nicht nur an den vorhandenen Startpferden.
Bei den letzten zwei AROC-Renntagen hat man es probiert und es haben jeweils beide Rennen stattgefunden, ja eines davon hatte man ein wenig erweitert. Aber die vier Rennen hatten jeweils Starter im zweistelligen Bereich. Einmal 3.001 bis 7.000 Euro, die keine 1.500 Euro gewonnen haben (10 Starter) und ein Rennen bis 6.500 Euro (12 Starter) (26.10.). Beim zweiten Renntag eines von 6.001 - 12.000 Euro, die keine 2.000 Euro gewonnen haben (10 Starter) und eines bis 15.000 Euro Amateurfahren (11 Starter). Ziemlich ähnliche Rennen und trotzdem beide zustande gekommen.
Was definitiv schwer werden wird sind allerdings die Monate Februar und März mit fast wöchentlich einen PMU-Renntag, aber man kann ja auch die doppelte Anzahl an Rennen ausschreiben und als Rennverein festlegen es werden bei 15 ausgeschriebenen Rennen, max. 9 Rennen gefahren. Aber es soll zumindest jedes Pferd und jeder Besitzer eine Möglichkeit haben zu starten, wo es auch wirklich halbwegs passend ist. Mit dem aktuellen System wird es immer eine Feilscherei an den Nennungstagen bleiben, kann man aber alle halbwegs zufrieden stellen und hat auch überschneidende Rennen kann man das sicherlich abfedern. Nennungstage sind leider keine Selbstläufer mehr wie es früher einmal war, und auch in den Bestzeiten hat es immer wieder Feilschereien gegeben - aber mehr den je muss man sich Gedanken machen welche Rennen passen zu den vorhandenen möglichen Startpferden.
Bis xxx Euro - ist meiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäß und funktionell.
Ich habe da oben nur einige Beispiele augeflistet, es gibt ja noch zahlreiche andere Varianten und Möglichkeiten um so vielen wie möglich Startmöglichkeiten zu bieten. Es gibt Trainer die haben in einer Gewinnklasse vier und mehr Pferde, heißt zumeist bleiben zwei, drei oder vier im Stall obwohl sie sogar starten könnten, aber mangels Fahrer oder vielleicht weil sie der Trainer in aktueller Form in dieser Gewinnklasse nicht als stark genug sieht bleiben sie im Stall - was ich persönlich schade finde.
Anfang des Jahres wird es mit den DGS-Rennen wieder besser, weil der Durchrechnungszeitraum eher stimmt. Ich halte es zwar als fairstes und transparentestes Handikap-System, aber wie schon erwähnt sind die vorhandenden Startpferde so bunt gemischt von Alter und Nationalität, sodass man aus meiner Sicht mehr Alternativen suchen muss. Wenn man will kann man Hilfestellungen für jedes System geben, welches vielleicht nicht ganz so schnell ersichtlich ist. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten, sind Aktualisierungen aber nicht mehr die große Hexerei wie früher einmal.
Waren nur einmal meine Gedanken zu dem Thema.