Prix de Cornulier

  • Der Sieg der Ready Cash-Tochter Flamme du Goutier war gestern in Vincennes eigentlich nur logisch: Sie war vor einem Jahr Zweite geworden im Prix de Cornulier (Gruppe I, 700'000 EUR), dem wichtigsten Satteltrabrennen der Welt, galt als klare Favoritin (2.80:1) im 15er-Feld und Trainer Thierry Duvaldestin wie Jockey Antoine Wiels hatten vor ihrem ersten Triumph in diesem Rennen nichts dem Zufall überlassen. Mit starkem Endspurt gewann die Siebenjährige denn auch in brillantem Stil vor vier weiteren Stuten.

  • Der Prix de Cornulier ist eine Woche vor dem Prix d'Amérique stets ein Paukenschlag. Das Gruppe-I-Rennen mit 700'000 Euro Preisgeld brachte gestern Sonntag, 23.1.2022, 15 Pferde an den Start. Eric Raffin, der am kommenden Sonntag mit Face Time Bourbon seinen ersten Amérique-Sieg klarmachen möchte, legte an der Spitze des Feldes mit Freeman de Houelle ein hohes Tempo vor. Doch im Schlussbogen war rasch ersichtlich, dass es für den letztjährigen Fahrer-Champion keinen vierten Cornulier-Sieg geben würde (letztlich Rang 10 von 12 im Ziel).


    Antoine Wiels hatte das hohe Tempo (letztlich wurde mit 1:11,9 die drittschnellste Siegerreduktion in der seit 1931 gelaufenen "Satteltrab-Weltmeisterschaft gemessen) in die Karten gespielt. Flamme du Goutier konnte so ihren unwiderstehlichen Speed eindrücklich zur Geltung bringen. Wiels liess sich ausgangs des Schlussbogens nicht dazu verleiten, nach aussen zu driften. Er blieb in der Mitte der Bahn, blies zwischen den müde gewordenen Gegnern zum Angriff und Flamme du Goutier beschleunigte grossartig - ohne dass ihr Jockey die Scheuklappen runtergezogen hatte. Lockerer Sieg für die Ready Cash-Tochter der Ecurie Saint Martin.


    Flamme du Goutier steht nun bei 42 Starts, 15 Siegen und 13 Plätzen. Mit dem gestrigen Sieggeld von 315'000 Euro hat sie die Marke von einer Million Euro um 59'740 Euro übertroffen. Damit hätte sie ihren Startplatz im Prix d'Amérique auf sicher. Über einen möglichen Start am nächsten Sonntag sagte Thierry Duvaldestin nach dem Triumph: "Ich werde sie nennen. Dann werde ich schauen, wie sie sich in den nächsten Tagen erholt, dann entscheiden wir mit dem Besitzer." Die Bilanz unter dem Sattel ist eindrücklich: 6 Starts, 4 Siege, 2 zweite Plätze - notabene stets auf Gruppe-I-Ebene.

  • Sowohl für Thierry Duvaldestin als Trainer wie den Reiter Antoine Wiels war es der erste Cornulier-Sieg.


    Auf den Plätzen zwei bis fünf landeten ausschliesslich Stuten. Granvillaise Bleue (Camille Levesque) sah einige Zeit wie die mögliche Siegerin aus - bis Flamme du Goutier ihren Turbo zündete. Hinter der erst sechsjährigen Jag de Bellouet-Tochter sorgte Etoile de Bruyère (17:1) für eine kleine Überraschung, während die "eiserne Lady" Bahia Quesnot bei ihrer letzten Cornulier-Teilnahme zwar ihren Titel nicht verteidigen konnte, sich elfjährig aber noch immer kompetitiv zeigte.


    Noch ein paar eindrückliche Zahlen zum Speed von Flamme du Goutier:


    • letzter Kilometer in 1:11,0
    • letzte 500 Meter in 1:10,9
    • letzte 400 Meter in 1:09,9
    • letzte 200 Meter in 1:08,3
    • Top-Geschwindigkeit 1:07,3

    Dies alles mit einem Reiter auf dem Rücken und in einem über 2700 Meter führenden Rennen.

  • Strafen im Prix de Cornulier!


    Der Strafenkatalog in Frankreich ist schon sehr besonders. Der Jockey Adrian Lamy wurde von der Rennleitung mit einer Geldstrafe von 3150 Euro bestraft dazu gab es noch ein Fahr/Reitverbot vom 03. bis zum 10. Februar 2022. Der Grund: Verursachen eines Fehlstarts. Des Weiteren wurde er wegen übermäßigen Peitschengebrauch für lächerliche 150 Euro und zwei Tage Fahr- und Reitverbot (11.-12. Februar) bestraft. Yoann Lebourgois verursachte ebenfalls einen Fehlstart und muss 3150 Euro berappen und darf ebenso eine Woche am Zaun stehen.