Für mich scheitert es generell schon daran, dass man neben den Terminen im November/Dezember auch schon zumindest bis zur Jahreshälfte die Ausschreibungen aller Rennvereine vorliegen haben müsste, damit man als Trainer auch wirklich ordentlich mit Pferden planen kann.
Die sollten dann sinnvollerweise so abgestimmt sein dass sich die Rennvereine eben nicht in die Quere kommen bezüglich der Ausschreibungen. Das man möglicherweise kurzfristig Änderungen vornehmen muss ist, ist eine andere Geschichte.
Die Zweijährigen-Zuchtrennen machen meiner Ansicht nach wenig Sinn, nicht nur wegen der jetzt tierärztlichen Unterlagen die man erbringen muss - obwohl die für mich jetzt nicht der Grund sind, denn diese Untersuchungen sollten sowieso im Eigeninteresse jedes Trainers und Besitzers eines Jungpferdes sein, vor allem eher bezüglich hohen Renngewinne und der danach kaum vernünftigen Startmöglichkeiten. Viele der Pferde die Zweijährig sehr erfolgreich waren, sind oft in höherem Alter kaum mehr konkurrenzfähig weil einfach kein optimaler Aufbau im Sinne des Pferdes möglich ist. Mit einem Sieg im Mautner überspringt man auch wenn nur 50% angerechnet werden im Normalfall gleich 2-3 Gewinnklassen. Ein Klassepferd steckt das sicherlich weg, einer der gewonnen hat weil er halt zu dem Zeitpunkt am "reifesten" oder glücklichsten war, siehe Suzuki KP dann nicht.
Für meinen Geschmack würden vermehrte Zuchtrennen für 5- und 6-Jährige mehr Sinn machen - eben weil das sich das System und der Aufbau der Pferde komplett ein anderer ist als noch vor 30-40 Jahren. Das liegt logischerweise auch an der Zucht. Früher hatte ein Trainer mehrere Pferde im Jahrgang. Wenn einer das hohe Niveau nicht halten konnte, waren noch 2-3 andere, vielleicht sogar noch mehr, im Stall die auf Zuchtrennebene bestehen konnten. Heute hat man vielleicht nur einen und muss den so aufbauen damit man längerfristig vorne mitfahren kann.
An diejenigen die immer der Meinung sind wofür soll ich ein Pferd züchten. Als Züchter hat man auch wenn man sein Pferd österreichisch registrieren lässt die Chance das Pferd ins Ausland zu verkaufen. Ja - die Möglichkeiten in der Heimat sind mittlerweile sehr beschränkt, wenn ich mir aber anschaue wie erfolgreich die österreichische Zucht derzeit in Schweden agiert sehe ich einen Markt der auch ausserhalb Österreichs jeden Züchter offen steht. In ganz Europa ist der Pferderennsport selbst in den Mekkas Schweden und Frankreich was den Bestand betrifft rückläufig. In Schweden gibt es nationalitätsmässig ausser in den Zuchtbewerben keine Einschränkungen, in Deutschland nicht und selbst in Frankreich das noch immer die meisten Fohlengeburten aufweist geht der Weg immer mehr in Richtung Rennen für internationale Pferde. Nur in Österreich schreit man wozu sollen wir züchten, wenn doch die Ausländer auch starten dürfen. Die Zucht in Österreich wird immer besser und somit muss man sich vor der Konkurrenz nicht fürchten, ein Risiko wenn man erfolgreich sein will muss man immer gehen das war schon immer so und wird immer so bleiben.
Soviele Privilegien in den Rennen (Aussenstart, 2.Reihe und teilweise noch immer Rennen für österreichische Pferde) gibt es in kaum einen Land in Europa - statt immer nur zu jammern sollte man sich den gegebenen Herausforderungen stellen. Geschenkt wird einem im Leben in keiner Phase mehr was, die Zeiten wo alles rosig gewesen ist und vieles Selbstläufer waren sind vorbei, dass muss man anerkennen und wenn einen dieser Sport am Herzen liegt, die Ärmeln aufkrempeln und kämpfen und das geht in jede Richtung dieses Sportes (Vereine, Trainer, Züchter, Besitzer, Funktionäre, Presse, usw.) wenn jeder einzelne der daran beteiligt ist wirklich will das es noch aufwärts geht.
Ich jedenfalls für meinen Teil werde weiterhin den Großteil meiner Zeit in den Teil des Sportes investieren, wo ich ihn unterstützen kann.