Hein Bollow verstorben

  • R.I.P. Hein Bollow 05.12.1920 - 20.04.2020

    Der Fels in der Brandung des deutschen Galopprennsports ist nicht mehr ... heute ist Hein Bollow im Alter von 99 Jahren in einem Krankenhaus in Köln verstorben. Am Mittwoch hat er einen Schlaganfall erlitten, von dem er sich nicht mehr erholt hat. Es hat ihm aber - bedingt durch die Corona-Maßnahmen - auch der geliebte Galopprennsport gefehlt, der tägliche Besuch im Asterblütestall von Peter Schiergen, die Rennen, aber auch der Besuch von seinen Freunden im Altenheim, allen voran Filip und Katja Minarik mit Finja, die ihm jetzt nur noch aus der Ferne zuwinken durften. Noch am Mittwoch gab es eine große TV-Geschichte bei RTL in Stern TV über ihn. Das Thema: Die Isolation der Senioren in der Corona-Krise und die Idee, den Menschen Briefe zu schicken. Die Initiative dafür war vom Kölner Rennverein ausgegangen. Hein Bollow hat viele Briefe erhalten und sich darüber sehr gefreut. Gisela Schiergen, die sich als gesetzliche Betreuerin um ihn gekümmert hat, durfte als letzte heute noch zu ihm. Vorher war kein Besuch erlaubt. Ein lebensfroher Mann mit einer großen Passion für den Galopprennsport ist von uns gegangen. Er wird dem Rennsport unendlich fehlen. (Quelle Turf Times)

  • Der Galopp-Sport trauert um seine größte Legende. Hein Bollow ist tot! Er verstarb im Alter von 99 Jahren am Montag in einer Kölner Klinik. Vergangenen Mittwoch hatte der gebürtige Hamburger einen Schlaganfall erlitten. Am 5. Dezember wäre er 100 geworden.

    Bollow gewann als Jockey in Horn vier Derbys (Allasch 1953, Kaliber 1954, Kilometer 1956 und Herero 1962). Dazu als Trainer mit Marduk 1974. Schon 1988 beendete er seine Karriere nach 1033 Jockey- und 1661 Trainer-Siegen.

  • Bollows Karriere im Sattel begann 1936, seinen ersten Sieg feierte der gebürtige Hamburger zwei Jahre später. Der Zweite Weltkrieg stoppt seine Laufbahn, Bollow kämpfte erst an der West- und dann an der Ostfront. Nach dem Krieg befand er sich noch knapp zwei Jahre in französischer Gefangenschaft. Doch seine Fähigkeiten hatte er nicht eingebüßt. Seinen ersten Ritt nach dem Krieg gewann er gleich. "Dadurch war ich sofort wieder im Geschäft", so Bollow. Er stieg danach nicht nur in Deutschland in den Sattel. Frankreich, Australien, USA, Indien - Bollow war überall gefragt. Nur ein Ritt in England blieb ihm versagt. Dafür erinnert er sich besonders gerne an die Schneerennen auf dem zugefrorenen See in St. Moritz. :love: