In der neuesten Ausgabe von "Turf Times" schreibt Daniel Delius:
Eigentlich müssten die Menschen auf der Welt im Moment ganz andere Sorgen haben, als etwa Pferde zu kaufen. Scheint aber nicht der Fall zu sein, wie ein Blick auf die internationalen Märkte zeigt. Das Wort „Rekord“ wird fast schon inflationär gebraucht, wenn es um Auktionen geht, überall werden Bestmarken aufgestellt, auf „Boutique“-
Versteigerungen für Hindernispferde, auf Breeze Up-Sales, überall. Weltweit gibt es eine enorme Nachfrage nach Rennpferden. Offensichtlich haben die Menschen in der Corona-Zeit Geld angespart, zudem gibt es ein großes Bedürfnis, sich wieder das öffentliche Leben zurückzuerobern. Was ja letztlich auch auf den Rennbahnen zu beobachten ist. In manchen Ländern stimmt aber auch das Verhältnis zu den Rennpreisen. Beispiel USA: Auf Bahnen wie Keeneland oder Churchill Downs, auch auf den Hippodromen in New York werden Maidenrennen teilweise mit 100.000 Dollar Dotierung gelaufen. Kalifornien rüstet finanziell auf, selbst diesbezüglich bislang noch nicht aufgefallene Bundesstaaten wie Louisiana. Wer für 250.000 Dollar einen Zweijährigen kauft, dann zwei Rennen gewinnt, ist fast schon im Plus.
Und die Entwicklung im Mittleren Osten ist längst noch nicht zu Ende. Die dortigen Länder überbieten sich mit den Preisgeldern, kaufen auch entsprechend Pferde, auch ältere aus den Rennställen, wie gerade wieder in Newmarket zu sehen war. In den Herrscherhäusern ist inzwischen die jüngere Generation sehr rennsportaffin, wobei allerdings besser nicht nachgefragt werden sollte, woher das Geld in den politisch alles andere unumstrittenen Ländern herkommt. Die Situation in Australien ist hier schon öfter thematisiert worden, dort geht es im Rennsport steil bergauf, nicht zuletzt einer klugen Besitzerpolitik. Es sei gerne wiederholt: Jeder 100. Australier ist an einem Rennpferd beteiligt. DD
Der letzte Satz ist ein wichtiger Hinweis! Besitzer-Gemeinschaften sind beim aktuellen Kosten-Ertrags-Verhältnis sicher eine interessante Variante!