Beiträge von Raimund Schulz

    Keine Pferderennen in Großbritannien


    Alle für heute, Donnerstag, vorgesehenen Meetings in Großbritannien (Chelmsford, Doncaster, Ffos Las und Huntington) wurden abgesagt, nachdem in einem aktiven Rennstall (es wird gemunkelt, es sei der von Donald McCain) drei Fälle von Pferdegrippe ("equine influenza") aufgetreten sind


    Pferde aus jenem Stall sind gestern bei den Meetings in Ayr und Ludlow an den Start gegangen (McCain ist der einzige Trainer, der sowohl in Ayr als auch in Ludlow Starter hatte; der in Ayr wurde Letzter, der in Ludlow angehalten) , und es wird befürchtet, diese könnten Starter aus anderen Ställen eventuell angesteckt haben. Um diese Influenza nicht weiter zu verbreiten, wurden als Vorsichtsmaßnahme erstmal die Meetings von heute eben abgesagt


    In Ayr waren auch Pferde aus Irland am Start (Trainer Gordon Elliott) , diese befinden sich aber angeblich noch in Großbritannien (Ayr ist in Schottland)


    https://www.racingtv.com/news/…e-influenza-are-confirmed

    Der Gesamtumsatz von knapp 1,3 Millionen ist ja auch alles andere als ein Weltuntergang, bei 7 Bewerben bedeutet das ja im Schnitt 180.000 Euro pro Rennen


    Bei 3% Beteiligung bedeutet das, dass "wir" ca. 40.000 Euro aus Frankreich lukriert haben, dazu kommen 10.000+ aus unserem Österreich-Umsatz + die Nenngelder von an die 10.000 Euro


    Zudem ergab sich für den kommenden Renntag ein toller Dreifach-Jackpot in der Super6-Wette, wo es um mehr als 30.000 Euro gehen wird


    Die Besitzer konnten am Silvesterrenntag über 45.000 Euro an Preisgeldern einnehmen, die Aktiven über 6.000 Euro an Trainings- und Fahrerprovisionen


    Generell war es schon gut, dass es diesen Renntag gab, anstatt dass am Silvesterwochenende 'rennfrei' gewesen wäre 8)

    Wie ich leider erst heute erfahren habe, ist bereits im November die langjährige Rennstallbesitzerin Elfriede Varga/ Stall Auli verstorben; das Begräbnis fand bereits am 5.Dezember auf dem Wiener Zentralfriedhof statt


    Elfriede Varga war die Besitzerin eines der meiner Meinung nach besten österreichisch gezogenen Trabers aller Zeiten (Züchter war Ing. Roman Quidenus) , nämlich dem unverwüstlichen Eagle Rock


    Eagle Rock

    (geb. 1981, von Proven Freight a.d. Armbro Rosee [einer amerikanischen Importstute, die bereits als 3-jährige die Stute Early Freight brachte, und vor Eagle Rock noch die beiden überdurchschnittlich begabten Speedy Rock und Eager Freight] )

    riss in jungen Jahren keine Bäume aus und kam erst als er älter war so richtig auf Touren, wo er Ende der 1980er Jahre unvergessliche Rennen gegen u.a. die damaligen Gasselseder-Startraber Vicky Vy und Lina Hjordal oder den Huemer-Spitzentraber Tidango Me lief und auch erfolgreich gestaltete. Eagle Rock war damals so ziemlich der einzige inländische Traber, der mit den vornehmlich skandinavischen Importpferden mithalten konnte


    Eagle Rock trabte erst als 8-jähriger seine Bestzeit von 1:15,9 und verdiente in seiner Karriere 1,373.218 Schilling, also umgerechnet ziemlich genau 100.000 Euro


    Hier Eagle Rock bei seinem Sieg im Heinrich Horn-Gedenkrennen am Derby-Tag 1987



    Elfriede Varga wurde nur 62 Jahre alt


    Möge sie in Frieden ruhen

    Das würde mich eh mal interessieren wieviel da zurück kommt. Ich glaube in Relation zum Umsatz nicht viel, eigentlich ziemliche Vampire die Wettanbieter :cursing:

    Hier sehe ich auch langfristiges ein großes Problem für die PMU. Die PMU finanziert aus ihren Einnahmen den Sport mit, aber ein Fussball,Tennis etc Buchmacher muss aus seinen Einnahmen nichts zwingend finanzieren.....(oder denke ich jetzt zu laienhaft? )

    Wie es sich mit dem Rückfluss in anderen Sportarten verhält, ist mir nicht bekannt. Im Pferderennen ist es in England und Irland jedenfalls so, dass die verschiedenen Bookie-Firmen vor allem den HIndernissport durch direktes Sponsering unterstützen, und da vor allem die Top-Rennen


    In der Saison 2017/18 gab es in England 39 Grade 1-Rennen, wovon 24 von den Bookies gesponsert wurden; in Irland deren 35, wovon 11 gesponsert wurden. Insgesamt geht es da über's Jahr um ein Sponsering von ca. 5 Millionen Pfund/Euro (wobei der 'Marktwert' von englischen Pferderennen allein auf ca. 1,1 Milliarden Pfund geschätzt wird; wobei der 'indirekte - also plus Arbeitsplätze, Zulieferer usw. - sich auf ca. 3,5 Milliarden beläuft)


    Was den Engländern ihr Cheltenham Festival im März, ist den Iren das Punchestown Fesitval im April. Sowohl hier wie dort sind die Top-Rennen der Gold Cup, die Champion Hurdle, das Champion Chase und die Stayers Hurdle. Der Cheltenham Gold Cup hat einen eigenen Sponsor (Timiko), die anderen 7 Rennen wurden aber allesamt von den Bookies gesponsert


    Die vier Rennen in Punchestown waren dabei mit ca. 1,2 Millionen Euro dotiert, die drei in Cheltenham mit knapp 1 Million Pfund


    In England wird traditionell am 26.Dezember das King George VI Chase in Kempton gelaufen, auch dieses wird von den Bookies gesponsert (heuer von 32Red, einem Online Casino Unternehmen). Zusätzlich gibt es einen Bonus von 1 Million Pfund für jenes Pferd, das die 'Triple Crown' in einer Saison gewinnt: den Cheltenham Gold Cup, das King George VI Chase und die BETFAIR Chase in Haydock, welche letzten Samstag von Bristol De Mai gewonnen wurde. Bristol De Mai bzw. dessen Besitzer könnten also diese Saison diesen Bonus einstreifen, bislang hat diese Triple Crown allerdings bloß der große Kauto Star gewinnen können


    Auch das Irische National in Fairyhouse (500.000 Euro), die Galway Plate (250.000 Euro) sowie das Schottische National und das von Wales werden von den Bookies gesponsert (beide von Coral), und eben noch ein paar andere Rennen


    Übrigens können die englischen Bookies nicht irgendwelche Festkurse legen, wie es ihnen grad beliebt. Vielmehr wird ihnen da genau auf die Finger geschaut, dass ihr 'Juice' (also die Abzüge) nicht mehr als ca. 10-12% betragen


    'Vampire' würde ich die Bookies nicht gerade nennen, aber in England haben sie schon den Beinamen 'The Common Enemy' = Der gemeinsame Feind

    Ich bin aber auch der Meinung, dass sich unser Sport nicht -wie immer wieder behauptet wird- durch die "Wettenden" erhält - denn die "Wettenden" gehen dorthin wo SIE gewinne machen, sondern durch

    UNS kleine und mittlere Besitzer , Züchter und Amateure! Daher betrübt es mich zu sehen wie der WTV durch manche Leute an der Spitze (nicht Dr. Truzla) die heimlich für andere Interessen arbeiten

    kaputt gemacht wird! I

    Generell möchte ich voraussetzen, dass ich mich in solche Personaldiskussionen überhaupt nicht einmischen möchte. Wer bei der nächsten Generalversammlung in welche Art von Führungsposition gewählt wird, ist für mich persönlich überhaupt nicht von Belang


    Den Satz "Ich bin aber auch der Meinung dass sich unser Sport nicht - wie immer wieder behauptet wird - durch die Wettenden erhält" würde ich aber schon gern nicht einfach so stehen lassen, obwohl ich mittlerweile weiß, dass das überhaupt nichts bringt - die konträren Ansichten sind da viel zu sehr festgefahren


    'Der (Trabrenn-)Sport' wird heutzutage von den Besitzern am Leben erhalten' höre ich oft, und in gewisser Weise stimmt das natürlich


    Und auch dass die Wetter - natürlich - dort wetten, wo es für sie etwas zu gewinnen gibt, liegt auf der Hand (ich kenne Fußballwetter, die 5.000,- Euro und mehr auf ein Spiel mit Fixkursen setzen - würden die das in der Krieau auf ein Pferd wetten, müsste man sie zwangspsychiatrieren lassen, zu ihrem eigenen Schutz)


    Allerdings: Einfach 'die Wetter' und die nicht-wettenden Besitzer (und Amateure) - also 'die Aktiven' gegenüberzustellen, ist nicht alles


    Denn auch bei den 'Aktiven' gibt es Besitzer/Amateure, die gut betucht sind und denen es egal sein kann, ob ihr Rennpferd im Monat 300,- oder 500,- Euro eintrabt, oder übers Jahr ein paar Tausender; es gibt aber auch solche, für die es essentiell ist, ob und wieviel ihr Pferd übers Jahr verdient


    Und dann gibt es vor allem noch die wirklich Aktiven, nämlich die Profi-Trainer, die JEDEN Besitzer brauchen, auch die, die eben nicht so betucht sind und die überlegen müssen, ob sie auf 300,- oder 500,- oder gar 1.000,- Euro oder so im Monat, die ein Rennpferd kostet, einfach so verzichten können, oder eben nicht


    Und das ist eben MEIN Grundgedanke (der ja durchaus falsch sein kann ;) ) : Im Pferderennen geht es in erster Linie nicht darum, ob Pferd A ein Rennen gegen Pferd B gewinnt, und/oder ob Pferd A 1:16,0 über den Kilometer traben kann, oder nur 1:20,0


    sondern es geht immer darum, wie hoch ein Rennen dotiert ist. Und diese Höhe der Dotationen wird, und soll werden, in erster Linie durch den Wetter bestimmt. Je höher die Wettumsätze, umso mehr kann der veranstaltende Rennverein davon abschröpfen, und umso höher kann der RV dann die Dotationen festlegen


    Natürlich stimmt es also, dass die Besitzer (auch die kleinen) den Sport am Leben erhalten. Die Frage ist halt nur, auf welchem Niveau. Der kleine Besitzer/Amateurfahrer, der 2 oder 3 Pferde hat, oder auch bloß 1, und der es sich sowieso leisten kann, kann auch auf die Wetter liebend gern verzichten (siehe z.B. Wels, wo oft 60% und mehr in einem Rennen Amateurfahrer sind; was an sich nichts Schlechtes ist, dazu aber weiter unten mehr)


    Auch Großbesitzer haben wir, die ähnlich denken können, wenngleich die aber zum Teil keine Amateurfahrer sind


    Es gibt allerdings auch noch die Profis, die zwar von den Besitzern bezahlt werden, dies aber nur dann, wenn diese Besitzer auch liquid sind. Und das sind sie teilweise eben nur, wenn ihr Pferd genug eintrabt. Und dafür muss es eben ordentliche Dotationen geben. Und diese sollten in erster Linie durch den Wetter generiert werden... (hier wird dann oft der Ruf nach 'Sponsoren' laut - aber jedermann, der eine Wette am Totalisator tätigt, ist ja ein 'Sponsor')


    Die Jungen sehen den Sport natürlich aus einer ganz anderen Perspektive. Wenn Dominik Duda unser einziger Lehrling ist, dann ist das für viele Junge ganz normal. Ist halt nur einer...


    ...früher gab es aber immer wieder Rennen ausschließlich für Berufsfahrer-und Lehrlinge (die Berufsfahrer durften nur mitfahren, wenn sie keine Trainerlizenz hatten und keine 20 Rennen gewonnen hatten) …


    ...diese Profi-Fahrer haben aber zu 90% dem Sport aktiv den Rücken gekehrt (laut Trabrennkalender I/2018 fahren heuer 42 Berufsfahrer mit einer österreichischen Lizenz, davon haben knapp über 20 diesen Beruf auch erlernt. Der Großteil davon allerdings von vor bereits 30 Jahren oder mehr; in den letzten 15 Jahren wohl nur Conny Mayr und Christoph Fischer)


    Wie auch viele kleine Besitzer und kleine Amateurfahrer...und dies deswegen, weil es eben generell um zu wenig Geld geht in diesem Sport, weil eben die Dotationen zu gering geworden sind. Und dies, weil eben mittlerweile nur noch ein Bruchteil dessen gewettet wird, was in früheren Jahren gewettet wurde und den Rennvereinen dadurch enorme finanzielle Mittel abhanden gekommen sind (das ist ja übrigens auch der Grund, warum der Galopprennsport in Österreich 'eingegangen' ist, auch wenn es schlaue Stimmen gibt, die meinen, Frank Stronach wäre daran schuld)


    Aber wie eingangs erwähnt, bringen tut so eine Diskussion überhaupt nichts, zu sehr sind da die Positionen 'Wir brauchen die Spieler' vs. 'Die Spieler sind mir wurscht' festgefahren :)

    Aus Spielersicht war es gestern um ehrlich zu sein ein "Blutbad".


    Zwei Jackpots am Anfang der Veranstaltung hab ich allerdings nicht verstanden - DW im 1.Rennen und VW im 2.Rennen.

    Das ist relativ leicht zu erklären: Je weniger gewettet wird, umso leichter ergeben sich Jackpots. Und die Umsätze sind ja teilweise schon voll im Keller, siehe DW-JP von 808 Euro, und auch die 1.200 sind ja unterirdisch, wenn wir ehrlich sind :(


    In den 1970er Jahren bis weit in die 1980er Jahre gab es in der Regel überhaupt keine Jackpots, wenn auch die DW manchmal 'in beliebiger Reihenfolge' ausgezahlt wurde. Damals waren im Schnitt ca. 150.000--200.000 Schilling Umsatz in der DW, also ca. 10.000+ Euro - 15.000 Euro.


    Heutzutage gibt es ja sogar Einlaufwette-Jackpots, früher ein Ding der Unmöglichkeit, dass einmal eine Zwillingswette nicht erraten gewesen wäre


    Im deutschen Forum hat einmal ein User geschrieben, "irgendwie lustig, bei uns in D heißt es bei einem Jackpot 'Wette nicht getroffen', in Ö heißt es 'Wette nicht erraten'


    Ganz unrecht hat er da nicht ;)


    Übrigens hat der langjährige Rennplatzbesucher Patrick P.J. im Facebook einen wirklich guten Tipp gepostet für die gestrige Super 6. Mit 288,- Euro Einsatz (bzw. etwas weniger, da ja Donatello Venus NS war) wäre er nur an Onyx Venus gescheitert. Selbst aufgegeben hat er die Wette allerdings nicht, denn diese war ja bereits nach dem 3. Bewerb nicht mehr 'erraten'

    Derbywoche hat aber natürlich schon auch recht...


    Thomas ist ein wunderbarer Mensch und es hat mich sehr gefreut, dass er gewonnen hat...


    ...aber aus Spielersicht unmöglich zu treffen, siehe allein das Siegtoto...

    Den Bildbericht gibt's im Großen und Ganzen hier nachzulesen:


    https://wien.orf.at/news/stories/2944250/


    Da hier zum ersten Mal auch öffentlich erwähnt wird, dass vom Bezirk kaum Hilfe zu erwarten ist, eine kurze Information, vor allem für die Nicht-Wiener:


    Die Krieau befindet sich (übrigens wie die Freudenau) im 2.Bezirk, der viele Jahre in der Hand der SPÖ war. So auch bei den Wahlen 2015, die allerdings aufgrund eines Urteils des Verfassungsgerichtshofes 2016 wiederholt werden mussten. Zur Überraschung vieler gelang es da den Grünen erstmals, mehr Stimmen als die SPÖ zu lukrieren


    Als die Idee mit den Open-Air-Konzerten und dergleichen geboren wurde, befand sich der Bezirk also noch 'in Roter Hand', nunmehr allerdings 'in Grüner'...wo die Gesprächsbasis anscheinend nicht mehr so gut ist wie zuvor...


    Die Seestadt Aspern hingegen befindet sich auf der anderen Seite der Donau, im 22.Bezirk. Hier hat die SPÖ bei den Wahlen 2015 ca. 40% der Stimmen erhalten und stellt dort den Bezirksvorsteher. Die Grünen haben im 22.Bezirk hingegen nur ca. 8% der Stimmen erhalten


    Keine Ahnung, wie weit das jetzt Einfluss auf eine Absiedlung haben könnte oder auch nicht, aber rein infomäßig halt mal ;)


    Mickey Mouse hat gepostet, für eine Absiedlung würde sich Ebreichsdorf anbieten, dort würde es bereits eine Rennbahn und Stallungen geben. Gleiches gilt allerdings auch für Baden, diese Rennbahn wird vom Publikum auch viel besser angenommen als Ebreichsdorf


    Sowohl Baden als auch Ebreichsdorf befinden sich aber überhaupt in einem anderen Bundesland, nämlich in Niederösterreich. Auch das könnte bei einer möglichen Absiedlung der Krieau natürlich wiederum eine entscheidende Rolle spielen :)

    2008


    ...vor 10 Jahren war das Hunyady-GR noch mit 35.000 Euro dotiert und führte auf der alten Bahn über 2300m/ Autostart. Es gab den erwarteten Sieg von OPAL VIKING, der mit Jorma Kontio im Sulky in 1:14,6 zu Toto 12:10 reüssierte. Und zwar nach seinem Erfolg von 2007 bereits zum zweiten Mal. Auf den Plätzen landeten die beiden Bayern GUSTAV DIAMANT (Gerhard Biendl) und CORLEONE (Marie Lindinger). Mit rein österreichischen Interessen war bloß ein Teilnehmer am Start, und zwar belegte RYAN'S PATRIK in der Hand von Gerhard Mayr in 15,6 als 322:10 Außenseiter Rang Vier. Erich Kubes fuhr SANTANA DIAMANT und wurde Sechster von sieben gewerteten Teilnehmern. Acht waren insgesamt am Start, KIDYPOSTE (Rudi Haller) wurde wegen Galopps disqualifiziert


    1998


    ...vor 20 Jahren war das Hunyady noch mit 500.000 Schilling dotiert, was umgerechnet auch in etwa den 35.000 Euro von 10 Jahren später entsprach. Das Rennen ging damals über 2600m/ Bänderstart. Auch hier konnte Jorma Kontio erfolgreich bleiben, und zwar mit TORNANDO in 16,3 zu Toto 32:10 vor einem weiteren Skandinavier, nämlich ACES NOBLE (Jim Frick). Auf Rang Drei landete der Riesenaußenseiter NOVLAN KING (Toto 980:10) in der Hand des seit vielen Jahren in Bayern tätigen Salzburgers Christoph Schwarz. Der favorisierte DUVALO (18:10) konnte in der Hand von Jos Verbeeck nur Rang Vier belegen


    In dem recht großen Feld (13 Teilnehmer) versuchten sich auch drei waschechte Österreicher, die aber in der Endabrechnung keinerlei Rolle spielten. SPEEDY WEBBSTER (der österreichische Derbysieger von 1997) wurde mit Rudi Haller zu Toto 108:10 in 18,5 Achter, SWEEP-SLEEP (Franz Konlechner/ 497:10) in 18,9 Zehnter und damit Letzter. KEEP THE PROMISE (Georg Meier) wurde ebenso wie die beiden 'Ausländer' BWT AEROPLANE und CARL OTTO disqualifiziert


    1993...


    ...ist zwar jetzt kein 10er-Schritt zurück, aber doch auch eine Art 'Jubiläumsrennen'. Denn vor genau 25 Jahren lief in der Krieau eines der besten Pferde der Welt von damals, wenn nicht sogar das Beste überhaupt. Die Rede ist von der schwedischen Wunderstute QUEEN L., die im selben Jahr im Jänner in Paris-Vincennes den Prix d'Amerique gewonnen hatte. Queen L. konnte in ihrer Laufbahn bei 82 Starts 46x gewinnen und trabte dabei um die 2 Millionen Euro ein


    Als das Programm am Montag herauskam und Queen L. als Fixstarterin gemeldet war, wurde die Stute noch als 'normale' Teilnehmerin geführt. Doch schon unter der Woche wurde vom WTV klar gestellt, dass Queen L. im Rennen selbst 'ohne Wetten' antreten würde. Dies deshalb, weil es damals noch auf Sieg & Platz die garantierte Auszahlung von 11:10 gab und man wohl fürchtete, einige Spieler würden da 'Haus und Hof' auf die unschlagbare Stute einsetzen. 'Hut-Kurtl', den einige vielleicht noch kennen, wollte damals 50.000 Schilling auf die Stute wetten und war ziemlich enttäuscht, dass ihm das verwehrt blieb


    Es kam dann auch so wie erwartet. Trotz 40m Zulage (über 2800m) siegte Queen L. in der Hand von Stig H. Johansson in 16,8 'im Spazierengehen' vor BWT SPIRIT (Heiki Korpi) , RAMBO (Willi Rode) und NOVLAN KING (Günther Mandl)


    10 Teilnehmer waren am Start, darunter auch der Russe VSTRECHNY (Anton Blok) , der aber disqualifiziert wurde. Der damals wahrscheinlich beste sich in österreichischem Besitz befindliche Traber, HAWK LAUKKO (Stall Gasselseder) wurde in der Hand von Adi Übleis in 18,3 zu Toto 55:10 Sechster. Amatrice Barbara Neumeyer wurde mit ihrem GRIFFIN LOBELL Siebente in 18,9, Erich Kubes mit BILLS WINCHESTER Achter in der gleichen Zeit, und MR. ICEMAN (Dieter Marz) Neunter in 20,1


    1988


    ...siegte der 4-jährige Schwede INKASSO BANK in der Hand von Karl O. Johansson in 1:18,3 vor TAILORED WAY und dem favorisierten ULLVAR. Als bester 'Österreicher' (Import...) konnte sich FONZI H. auf Rang Vier klassieren, während die im Vorfeld als vermeintlich chancenreichste 'Österreicherin' LINA HJORDAL (ebenfalls ein Importtraber, aus dem Erfolgsstall Gasselseder) im Rennen selbst keine Rolle spielte
    Der Sieg von Inkasso Bank 1988 war übrigens der 7.Sieg hintereinander eines Schützlings aus Skandinavien, erst 1989 konnte diese skandinavische Vorherrschaft im Hunyady-GR wieder unterbrochen worden, als Rudi Haller mit seinem HERKULES siegreich bleiben konnte


    Überhaupt konnten damals in der guten alten Zeit ;) in den 20 Jahren zwischen 1981 und 2000 17 Mal Skandinavische Traber das Hunyady gewinnen (11x Schweden, 5x Finnen und 1985 mit ELLIZAR H. ein Däne). 1989 siegte wie geschrieben der Deutsche Herkules, und 1994/ UPERO und 1999 GIESOLO DE LOU konnten zwei Franzosen gewinnen


    Nachdem 2001 der Deutsche NORMAL BES (Josef Franzl) gewonnen hatten, dauerte es weitere sechs Jahre, bis es wieder einen skandinavischen Sieger gab, und zwar 2007 OPAL VIKING mit Jorma Kontio, die eben wie erwähnt dann 2008 diesen Sieg wiederholen konnten


    Der letzte skandinavische Sieg liegt mittlerweile auch schon wieder 5 Jahre zurück. 2013 gewann der in Schweden tätige Bayer Conrad Lugauer mit FREEMAN T.PORTER das Hunyady-GR, am Sonntag wird sein Sohn Marc Elias danach trachten, es seinem Vater mit BREIDABLIKS NUBBE nachzumachen


    1978


    ...war zweifellos eines der bestbesetzten Hunyadys aller Zeiten, wenn nicht überhaupt das beste. In diesem Hunyady starteten nicht weniger als drei Pferde, die ein paar Monate zuvor im Prix d'Amerique mitgelaufen waren, und zum Teil dort sogar eine recht gute Figur abgegeben hatten. CARLO D'ORSAY und FEINTE hatten im Prix d'Amerique die Plätze fünf und sechs belegt, EJAKVAL landete 'ferner liefen'.Die Favoritenrolle fiel allerdings der halb-Französin/ halb-Schwedin CHARME ASSERDAL zu, die ein Jahr zuvor mit 13,9/ 1600m einen neuen Europarekord aufgestellt hatte und trotz ihrer erst 5 Jahre bereits mehr als 4,4 Millionen Schilling (ca. 320.000 Euro) auf ihrem Konto hatte


    Im Rennen selbst kam es dann aber doch etwas anders. Es siegte nämlich UNO BOY mit Veijo Heiskanen in 17,5/ 2820m mit Weile Vorsprung auf Charme Asserdal (Heikki Korpi) , die 17,2/ 2860m trabte und mit Toto 15:10 abgestartet war


    Charme Asserdal hatte eine Woche zuvor in München Daglfing den mit 190.000 D-Mark (mehr als 100.000 Euro) dotierten 'Preis der Besten' in 18,1 /2625m überlegen mit 9 Längen Vorsprung gewonnen. Und zwar vor Fakir du Vivier, der im Jänner im Prix d'Amerique Zweiter geworden war. Feinte und Ejakval landeten im Preis der Besten im geschlagenen Feld, Uno Boy am Turm. Mit dabei waren in diesem 12er Feld in München auch die in der Krieau bestens bekannten GRANIT (Gerhard Krüger/ Hunyady-Sieger 1976&77) und PERSHING (Hakan Wallner/ Preis der Stadt Wien-Sieger 1977 & 78 )


    Rang Drei im Hunyady belegte FLEURONNÉ (Roger Baudron) in 17,3, die ebenso wie die zuvor erwähnten anderen Franzosen, Ejakval (5. in 17,4) , Feinte (6. in 17,7) und Carlo d'Orsay (7. in 17,8) an ihren Zulagen scheiterte(n)


    Österreichische Interessen vertrat in dem 13er Feld lediglich HAROUN mit Albert Plschek im Sulky, der nach langer Führung ("Unter dem Jubel des heimischen Publikums kam Haroun nach einem ersten Kilometer von 1:19,5 mit klarem Vorsprung zum zweiten Male vor die Tribünen") auf der letzten Gegengeraden - immer noch in Führung - rettungslos einsprang und disqualifiziert wurde


    1968


    ...Ein Rekordteilnehmerfeld gab es im Hunyady-GR von 1968 (Dotation 250.000 Schilling) , wo sich nicht weniger als 19 Kontrahenten am Start sammelten. 6 Teilnehmer starteten von der Grunddistanz 2800m, 8 von 2820m, 3 von 2840m. QUEBIR H. musste 60m Vorgabe leisten, QUIBUS V. gar 80m. Keiner der beiden spielte in der Endabrechnung eine Rolle


    Vielmehr siegte der von der Grunddistanz abgestartete TED GREZ (Pierre Arson) als 104:10 Chance in 21,0 leicht vor den mit 20m pönalisierten TAJETES M. (Patrick Ceran-Maillard) und Favorit TINY SPECIAL (Gerhard Krüger)


    Zwischen diese viele ausländischen Gastpferde wagten sich auch drei Österreicher: Günther Grün wurde mit seinem JAGOR 10. in 22,1/ 2800m , Franz Tesar mit MERKUR 14. in 22,9/ 2800m , während Walter Martinu mit FLINT nicht ins Ziel kam


    Zwei Rennen später belegte übrigens an jenem 13. Oktober 1968 - also vor 50 Jahren - der auch heute noch Aktive Karl Kneusel mit seinem FEEBUA im Leopold Engelhart-Gedenkrennen einen sehr guten dritten Platz in 23,5/ 2460m. Sieger dieses Prestigebewerbes wurde UNKA mit Georg Gruber (22,5/ 2460m) , dem Vater von Georg Gruber jun. und von Karl Gruber


    Im 1.Tagesbewerb kam übrigens der damals 2-jährige und später viele Jahre hinweg gewinnreichste österreichische Traber, MON BIJOU zu seinem allerersten Lebenserfolg. Und zwar siegte er in der Hand von Günther Grün in 27,1/ 1200m zu Toto 105:10. Dieser erste Tagesbewerb für 2-jährige war übrigens mit 12 Teilnehmern beschickt, und dies, obwohl am selben Tag auch das Theodor Mautner-Markhof-Gedenkrennen (also ebenfalls für 2-jährige) stattfand. Hier waren 9 Pferde am Start, es siegte der spätere Derbysieger BIG BEN in der Hand seines Besitzers Georg Strobl in 23,8/ 1500m


    1958


    ...war ein eher kleines Feld am Ablauf, da versammelten sich bloß 10 Teilnehmer an der 3300m Startmarke (Dotation 150.000 Schilling). Damals schreckte man auch nicht davor zurück, mit höheren Zulagen zu starten. So starteten von der Grundmarke 3300m nur die beiden Österreicher DEMARIUS (Andor Beess) und PYTHAGORAS (Dr. Fritz Fischer, Vater des langjährigen Stall Gasselseder-Managers Fritz Fischer) ab, die aber dennoch nur hdF (28,5) respektive ausgeblieben landeten


    Es siegte ICA VI mit Fahrer Renée Gayet in 23,0/ 3380m vor STELLA MAGIS (Fritz Perk; 23,2/ 3380m) und dem mit Höchstzulage von 120m ins Rennen gegangenen TAMPIKO (Gösta Nordin; 22,5/ 3420m)


    Einen guten vierten Platz belegte IRIS DE BEAUPRÉ mit Otto Dieffenbacher im Sulky (24,0/ 3360m). INSIGNE mit Ludwig 'LuFi' Fischer wurde Siebenter in 24,9/ 3360m


    1948


    ...und damit wir auch noch von einem rein österreichischen Erfolg im Hunyady-GR lesen können, hier noch das Ergebnis von vor 70 Jahren. Damals, am 10. Oktober 1948, siegte nämlich der von Fritz Irsigler trainierte und gefahrene GITALO in 1:28,0/ 3340m vor HERMIT (Otto Dieffenbacher; 27,6/ 3360m) und KAHLENBERG (Harry Mills; 28,4/ 3340m). In diesem Rennen waren 10 Pferde am Ablauf, allerdings kein einziger von ihnen ein 'Ausländer' - allesamt waren diese Traber in Österreich stationiert. Dotiert war das Rennen mit 60.000 Schilling


    Wünsche allseits einen wunderschönen Hunyady-Renntag am Sonntag :)

    Ich halte zwar generell gar nichts davon, Rennvereine gegeneinander auszuspielen oder mit den Fingern auf andere zu zeigen, aber im Vergleich zu Deutschland stehen wir meist - was die Starteranzahl betrifft - weit besser da. Die 10 Starter für die Mini-Multi schaffen wir fast immer, während es da in Deutschland doch meist gröbere Defizite gibt


    Diese Woche waren PMU-Rennen in Gelsenkirchen und Straubing, nur in 5 der 12 Rennen traten mindestens 10 Starter an


    Gelsenkirchen-Dienstag 16.10.

    1.R. 11 Starter

    2.R. 6

    3.R. 8

    4.R. 12

    5.R. 10

    6.R. 11

    7.R. 8

    8.R. 7


    Straubing-Mittwoch 17.10.

    1.R. 7

    2.R. 8

    3.R. 8

    4.R. 10

    5.R. 7


    Was die Deutschen allerdings gut machen, ist, dass sie auch am Rennplatz selbst meist direkt in das PMU-Toto wetten lassen, und das werden die Franzosen wohl doch auch recht gern sehen...

    Resultat:


    1. DIJON 14,0

    2. ORLANDO JET 14,0 (25.000,-)

    3. DJANGO RIFF 14,1

    4. MONI VIKING 14,2

    5. SUPER NICE 14,3

    6. DRAGON DES RACQUES 14,6

    7. DOBERMAN 14,8

    8. WOTAN CASEI 15,2

    9 DASKA DE L'OCEAN 15,4

    dis. UNICORNO SLM


    Wieder eine sehr gute Leistung von Orlando Jet (Toto 3,90) der das ganze Rennen hinter dem schnell gestarteten Sieger Dijon (Toto 2,10) innen festsaß und leider bis ins Ziel nicht freikam.


    Wotan Casei (Toto 62,0) lief das ganze Rennen im zweiten Paar außen und konnte im Finish nicht mehr mithalten