Einer der besten Traber Deutschlands der letzten Jahrzehnte musste gestern erlöst werden. Time of Change verdiente für seine Besitzer 390'000 Euro, 35 seiner 89 Rennen konnte er gewinnen.
Er war der letzte Sieger im Prix du Président, der nicht aus französischer Zucht stammte. Am 18.9.2004 gewann er mit seinem Trainer Gerd Biendl im Sulky vor Kleyton, Kriss du Mottage und dem grossen Love You (der am Start unverschuldet viel Boden verloren hatte). Der grosse Kämpfer hatte ihm Ziel einen Vorsprung von lediglich einem "kurzen Kopf". Bezeichnenderweise musste Gerd Biendl ihn nicht über Gebühr auffordern - im Gegensatz zu den drei nachfolgenden Fahrern, die allesamt wegen "übermässigem Peitschen- und Leinengebrauch im Einlauf" mit 200 Franken gebüsst und zwei Tage Lizenzentzug bestraft wurden.
Die Anekdote hinter dem Président-Sieg: Die Mitbesitzer Martha und Hermann Lehner, die alle anderen Erfolge live miterlebten, konnten in Avenches nicht dabei sein - es war der Tag ihrer Trauung.
Ein Jahr später, am 17.9.2005 beim Sieg von Kito du Vivier (der erste Président-Treffer für Jos Verbeek), war das Rennen dann nur noch für Trotteurs Français offen. Time of Change konnte somit seinen Titel nicht verteidigen. Der Prix du Président verlor einen Teil seines Reizes - dafür ist er nun in der Tour Européen du Trotteur Français mit dabei.