Chance für österreichischen Trabrennsport

  • Morgen Mittwoch möchte Vize-Kanzler und Sportminister Kogler bekannt geben, wie es mit Sportveranstaltungen in Österreich weiter geht. Man ließ schon durchblicken dass Outdoorsport mit einer gewissen Distanz der Teilnehmer vorrangig wieder zugelassen werden könnten. Das könnte für den Trabrennsport ein Hoffnungssignal sein.


    Zuschauer (so nehme ich) wird es wohl längere Zeit nicht geben - frühestens (so hört man) im Sommer, und dass vielleicht auch nur unter Auflagen. Das ein Renntag aber auch ohne Zuschauer finanziell Sinn machen kann, hat der Renntag am 15.3. in der Krieau, mit fast 75% Außenumsatz, gezeigt.


    Besonders interessant könnte die gute Verbindung zur PMU in Frankreich sein. Dort werden zur Zeit alle Rennbahnen zum Online-Wetten angeboten, die in Corona-Zeiten noch veranstalten. Ein früher Neustart in Österreich könnte da einen Vorteil verschaffen - dann nämlich, wenn man die PMU davon überzeugt auch mal einen ganzen Renntag in Frankreich (außerplanmäßig) zum Wetten anzubieten. Ich kann mir gut vorstellen dass österreichische Bahnen damit ein offenes Ohr bei der PMU finden könnten...

  • Und was sagt der WTV jetzt? Wie geht es weiter?


    Wie soll ohne dem Erlass zu dieser PK ein Statement abgegeben werden? Dieser wird diese Woche erst verfasst.

    Ohne Auflistung der Kriterien/Bedingungen wird das schwierig mit einer qualifizierten Aussage.


    Zudem muss man zwischen Sportstättenöffnung (für den Trainingsbetrieb) und Veranstaltung/Rennen differenzieren.

    Das geht ja nicht Hand in Hand, dass mit der Öffnung gleich wieder Rennen (ohne Zuseher) erlaubt sind.


    Ende der Woche sollten wir aber wieder etwas mehr wissen...

  • Das ist leider wieder eine typische Aussage!


    Das Ausarbeiten der Bedingungen und Kriterien zur Umsetzung wird lt. Kogler den Dachverbänden überlassen!

    Natürlich muss man auf den Erlass warten um genau Bescheid zu wissen. Aber irgendwelche Konzepte sollten doch schon vorhanden sein, Zeit genug ist ja gewesen.

    So schwierig sind die Szenarien ja nicht. Aber es ist anscheinend doch wieder reagieren statt agieren!

    Bei anderen großen Sportverbänden wurden diverse Szenarien vorsorglich erstellt und wird der Sportbetrieb garantiert mit 1. Mai aufgenommen!

    Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und wer weiß vielleicht ist ja schon einiges in Laufen. PMU?

    Offensive Kommunikation war leider noch nie die Stärke des WTV, auch nicht gegenüber seinen Mitgliedern!


    Mit optimistischen Grüßen

    RH

  • Also ich sehe da sehr viele Fragezeichen, womit für mich die Szenarien nicht so einfach sind.


    Ohne Zuschauer wird einmal die wahrscheinlichste Variante sein. Die Frage ist dann nur, hält man PMU-Rennen ab bzw. in welcher Form? Unter welchen Voraussetzungen kann man diese abhalten? Nur weiterhin über PMU-Internet, weil auch über den 11.Mai hinaus die PMU-Wettlokale geschlossen bleiben müssen? Dann ist eine Finanzierung in dieser Form für die Rennen nicht möglich oder nur sehr schwer.


    Die PMU-Internet Umsätze sind zwar logischwerweise ein wenig stärker, aber unwesentlich sodass mit den 3% bzw. überhaupt nur 2% für die Vereine gerade nur 1/3 der Spesen eines Rennens abgedeckt werden können. Gibt es also mehr % von der PMU für die Internetumsätze?


    Wie sieht es mit Besuchern wie Besitzern aus? Sind Besitzer zugelassen oder darf nur Stallpersonal anwesend sein? Wenn nicht fehlt schon eine Vielzahl an Startpferden wenn diese Rennveranstaltungen nicht aufsuchen dürfen. Denn wir wissen ja selbst wieviele Pferde in deren Eigenverantwortung stehen. Womit die nächste Frage ist, ist ein Renntag mit dem dann vorhanden Pferdematerial überhaupt durchführbar?


    Bei mir persönlich kommt obgleich der zumindest positiveren Nachricht nicht so recht Jubelstimmung auf, da die Finanzierung und Durchführung selbst bei der Möglichkeit Rennen zu veranstalten für die Vereine nicht einfach zu stemmen sein wird.


    Andererseits ist es natürlich wie Eingangs schon erwähnt mit Sicherheit eine große Chance wieder mehr ins Rampenlicht zu rücken.


    Dazu muss man aber wirklich alle Rahmenbedingungen und Möglichkeiten kennen um bezüglich Rennen und das breite Spektrum rundherum weitere Schritte setzen zu können.


    Einzige was man sicher machen könnte, schon mal bei Wettanbietern vorfühlen in welche Richtung sie im Fall der Fälle unterstützend mitwirken können? Aber auch hier stellt sich ja die Frage - welche Vereinbarungen oder Verträge gibt es und welche Auflagen dazu?


    Die nächsten Tage werden auf alle Fälle mehr Licht in die Sache bringen :D


    In diesem Sinne weiterhin alle gesund bleiben ;)


    LG
    Alex

  • Also ich kann mir mit besten Willen nicht vorstellen , dass ein Besitzer nicht auf die Rennbahn darf...wenn SEIN PFERD startet.

    Der Besitzer darf monatlich den Berufsmann /Trainer bezahlen,bzw.das Pferd erhalten.er darf durch

    eine laaange Pause "durchtauchen", antrainieren lassen,Probelauf etc.....usw. also Startklar...


    (Auch wie schon angeführt,was ist mit Pferde die zu Hause in Eigenverantwortung stehen....?

    Was ist mit Amateuren die in Amateurrennen starten...und ein

    Familienmitglied dabei hat...zum anspannen, verladen etc.?


    Was ist...


    Man darf womöglich das Pferd auf die Bahn anliefern zum Start, den

    Trainer/ Fahrer übergeben....

    ABER

    er darf dann nicht beim Start zusehen/ dabeisein....??

    Auch nicht mit ABSTAND und ev.Maske ???

    Klar ist keine Gruppen Bildung....etc.


    Sorry....dass versteh man dann nicht.


    Beispiel: Wie ist es, wenn man als Besitzer

    mit den Transporter mit den Pferd und Trainer + Personal anreist....?

    Muss dann der Besitzer aussteigen?, Und darf nicht...zusehen wenn es läuft ?

    Bleibt er am Parkplatz zurück, und wartet bis der Renntag vorbei

    ist ?



    Sorry....


    JA....dann ist es mit der Jubel Stimmung schon etwas ruhiger.... stimmt.

    Ja... Livestream ist schön...aber wenn man für SICH + andere

    VERANTWORTUNG übernimmt soll es doch möglich sein...

    Oder liege ich falsch...?

  • Ja...ich weiß...

    Die Schweden sind anders......die Lage spitzt sich aber auch

    In Schweden schon etwas zu...ob die Entscheidung der Regierung richtig ist.

    wird man sehen... zumindest steigt es speziell in Stockholm stark

    an.


    Wird sicher auch ein toller Elitloppet heuer..

  • All diese Überlegungen kann man schon lange konzeptiv ausarbeiten oder versuchen zu lösen und entsprechende Vorschläge vorbereiten. Da ist ja nicht wirklich etwas überraschendes dabei! Dann hat man einen Plan A, B und vielleicht noch C!

    Ausgangslage ist klar: Keine Zuschauer dafür PMU Rennen! Abstände einhalten!

    Fragen: Wer darf in das Stallgelände? ( Trainer + Fahrer + Personal und Transporteure, wer immer das ist). Nur Rennen für Profis? Schutzbestimmungen für Funktionäre!


    Ich denke, dass irgendwer im Ministerium den Vorschlag des Dachverbandes zustimmen muss. Das heißt man braucht realistische Lösungen die wahrscheinlich den einen oder anderen Kompromiss beinhalten müssen. Auf alle Fälle ist eine gute Argumentationslinie notwendig. Da werden vielleicht einige persönliche Befindlichkeiten auf der Strecke bleiben. Wenn die Berufsleute die Pferde ständig betreuen dürfen, werden sie das auch an einem Renntag auch in der Krieau dürfen wenn die Sportstätte geöffnet ist! Ich erinnere mich noch an den letzten Renntag in der Krieau. Ich hatte auf der Stallseite überhaupt kein Problem, den schon damals empfohlenen Sicherheitsabstand, einzuhalten.

    Schlimmstenfalls tragen wir halt Masken! Und wenn es so ist, dass ich nicht dabei sein darf, sehe ich meine Pferde lieber im live stream als gar nicht!

    Am Ende steht ja doch nur die Frage ob es Rennen geben soll oder nicht! Wenn es dem Einen oder Anderen dann nicht passt, bleibt er eben zu Hause.

    Startermangel erwarte ich mir fürs Erste sicher nicht!

    MfG

    RH

  • Sirvano

    Ich stimme Ihnen bzgl der Besitzer völlig zu!!! Leider wird man mit dieser Meinung von selbsternannten Moralaposteln auf sämtlichen Plattformen angegriffen u freue mich dass doch auch andere so denken wie ich...sonst hätte ich schon geglaubt dass ich ein böser Mensch bin ;) aber so viel Eigenverantwortung sollte man uns Mitte Mai, wo eh schon fast alles geöffnet ist, zutrauen.....LG

  • meine auch im Traberforum.at geäußerte Meinung möchte ich auch hier darlegen und ev. zur Diskussion stellen:


    für mich geht Krenek´s Kritik zum Großteil an den für den WTV Bezug habenden Kriterien vorbei !



    Faktum ist, daß die Bundesregierung Pferdesportveranstaltungen im Freien ohne Zuschauerbeteiligung grundsätzlich gestattet. Wie das zu geschehen hat, haben die Verbände oder Vereine in Form eines Konzeptes den zuständigen Behörden zur Genehmigung vorzulegen. Natürlich beinhaltet ein solches Konzept ( Krieau ) die Bezug habenden Sicherheitsregeln betreffend den Trabrennsport !

    Abstandsregeln und Desinfektion bzw. gar Corona - Tests ( sind nur bei Körperkontakt erforderlich ) spielen beim eigentlichen Rennbetrieb wohl keine Rolle.

    Der Sportminister hat gerade deshalb ( wenn man genau hingehört hat ) immer wieder betont, dass in Unkenntnis des speziellen Geschehens bei den diversen Sportarten die Verbände von sich aus

    ihre Vorstellungen bei Einhaltung gewisser Grundregeln vorbringen sollen ! Hier ist Zusammenarbeit gefordert ( auch Transparenz / siehe Herbacek ) und nicht Speerspitzen gegen Truzla und Pfeiffer!

    Bezüglich der Finanzierbarkeit der angedachten 3 Renntage verweise ich auf die Fragestellungen von Alex Sokol ! Ich glaube aber, dass die PMU falls ihr diverse ausländische Rennbahnen

    als Grundlage für das Hochziehen des Normalbetriebes angeboten werden oder auch nur über die Internetschiene die notwendig hohen Umsätze ( BRD und Österreich, auch Wolwega und Mons ) zu erzielen sind, ein Defizit verhindert werden kann. Trotto.de/ Pferdewetten.de/ Wettstar.de verzichten z.Bsp. derzeit auf Provisionen usw. Und wenn man die Vereinsprovision ( PMU ) vielleicht auf 2,5% aufstockt, dann gehen sich eventuell doch Rennpreise ( wie Deutschland-Galopp ) von ca.€ 2 - 3.000.- ( bei PMU - Rennen ) aus.

    Es würde dem arg gebeutelten Trabrennsport jedes absolvierte Rennen wohl guttun !



    Die Anwesenheit von Besitzer kann doch in einem durchdachten Konzept kein Problem sein !! Leute jeder weiß, dass mehrheitlich die Besitzer " am Pferd " agieren ( Training, Transport, Anspannhilfe etc. ) ! Hier erübrigt sich für mich jede weitere Diskussion. Herbacek hat schon alles gesagt !

  • @ Caruso/Herbacek:

    Danke für Ihre Überlegungen, alle diese haben wir in den letzten Wochen auch schon angestellt.

    Leider irren sie aber alle in einem wichtigen Detail: "Gestattet" wurde derzeit noch nichts, denn es gibt noch keine Verordnung des Gesundheitsministers dazu und es wurden schon gar keine "Pferdesportveranstaltungen" gestattet. VK Kogler hat lediglich eine Ausnahme vom Betretungsverbot für Sportstätten des Pferdesports angekündigt, unter welchen Auflagen auch immer. In der Fragerunde nach der PK hat er z.B. zum Thema Leichtathletik ausdrücklich gesagt, es gehe NICHT um Wettkämpfe, sondern um Training.

    Wir müssen daher einmal den Text der Verordnung abwarten, bevor wir weitere Entscheidungen treffen.

    Was der WTV grundsätzlich plant, können sie den Verlautbarungen vom 9.4. entnehmen, die ja (andernorts) auch als unangebracht bezeichnet wurden, noch dazu unter Anführung falscher Tatsachen.

    Ich weiß, dass Geduld haben uns allen derzeit sehr schwer fällt, aber wir können und wollen nicht mit Szenarien vorpreschen, die sich dann vielleicht wieder nicht als durchführbar erweisen.

    Das Szenario, dass der größte Sportverband Österreichs (ÖFB) gestern gewählt hat, nämlich den Breitensport auf unbestimmte Zeit (zumindest bis Sommer und vielleicht auch noch darüber hinaus) überhaupt gänzlich zu eliminieren ist definitiv nicht unser Ziel.

  • ich gehe davon aus, dass du das ganze nicht an der Besitzeranwesenheit gefährdet siehst ! Gerade wo doch wohl Pferd und Besitzer oft den engsten Kontakt haben !

    Daher stellt sich für mich gar nicht die Frage, ob Besitzer auf der Bahn sein dürfen oder nicht !

  • teile Ihre Ansicht nur teilweise !

    wenn Kogler von sog. Geisterspielen ( Fussball ) spricht, die für ihn in gewisser Form in Frage kommen, dann ist das wohl auch für Trabrennveranstaltungen analog zu betrachten !

    Natürlich kommt es letztlich auf den Text der Verordnung an, aber das soll den WTV nicht daran hindern im Zusammenhang mit dem Vorgedachten bereits jetzt ein großrahmiges Konzept zu schmieden um dieses dann den Vorschriften gemäß in kleineren Details anzupassen !

    Hoffentlich gelingt´s und wir sehen wieder Rennen ab Mai !

  • S.g Herr Dr. Truzla!


    Schön zu lesen, dass Sie sich schon seit geraumer Zeit mit Wiedereröffnungsszenarien beschäftigt haben.

    Eie alte Managemementweisheit sagt " Tu Gutes und rede darüber". Das hat sich auch meist bewährt und wäre in dieser besonderen Zeit auch angebracht!


    Ich gehe bei meinen Hypothese davon aus, dass das was VK Kogler in Pressekonferenzen sagt auch so ist. Die Verordnung / Erlass wird nur präzisieren.

    Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass gerade in Zeiten von Unsicherheit den Entscheidungsträgern aktiv schlüssige Konzepte vorgelegt werden müssen.

    Je kompletter umso rascher eine Zustimmung. Diese berufliche Erfahrung habe ich quer durch Österreich gewonnen. Es sitzt nirgendwo ein Beamter herum und zerbricht sich den Kopf ob und wie und wann Trabrennen wieder gestattet werden.

    Ich weiß, dass einige große Sportverbände schon länger ihre Sorgen bezüglich Platzsperren deponiert haben und auf Erleichterungen drängten.

    Dem vernehmen nach liegt die Entscheidung beim zuständigen Wiener Sportstadtrat Dr. Hacker. Er wird zu überzeugen sein, dass diese Rennen notwendig sind und allen Covid 19 Kriterien entsprechen!


    Und ich bleibe dabei, wenn man eine Sportart mit unvermeidbaren Körperkontakt ohne Zuschauer abhalten darf, wird man wohl auch Trabrennen fahren dürfen, bei welchen es mit Sicherheit keine Feindberührung gibt! Schon heute werden die Pferde auf Rennbahnen trainiert und betreut. In Ebreichsdorf sind dabei oft mehr Pferde auf der Bahn

    als bei so manchem Rennen! Auch geht es nicht darum ob es eine Veranstaltung im herkömmlichen Sinn ist, es geht darum den Berufsleuten ihren Beruf ausüben zu lassen!

    Ob und wer dabei an der Bande stehen darf ist für mich absolut zweitrangig!

    Alles Argumente welche für die Abhaltung von Rennen sprechen und welche schwer zu entkräften sind.

    Ein einziges Bedenken habe ich. Ohne PMU wird es kaum gehen! Da hoffe ich jedoch auf Ihre guten Kontakte nach Frankreich!


    Mit besten Grüßen und Wünschen für ein erfolgreiches verhandeln!

    Robert Herbacek

  • Die PMU frühzeitig mit an Board zu holen bzw auszuloten wie flexibel man dort ist österreichische Rennbahnen als ganzes nach Frankreich zu übertragen, macht sicher Sinn, und vielleicht sind diesbezüglich ja sogar schon Gespräche gehalten worden? Mich würde z.B. interessieren welche Wettumsätze zur Zeit in Frankreich über die Online-Platfformen rein kommen? Kann der Ausfall der PMU Annahmestellen zumindest zu einem Teil kompensiert werden? Mit welchen Umsätzen könnte man in Österreich rechnen?


    Aber es ist nicht nur das - auch die deutschen Plattformen verzeichnen zur Zeit einen weit höheren Umsatz nach Schweden als sonst. Weil es halt das einzige gewohnte europäische Wettangebot derzeit ist. Die Wettplattformen (Wettstar, Pferdewetten, Trotto) würden es sicher sehr begrüßen ihr Angebot erweitern zu können. Ich kann mir deshalb auch gut vorstellen, dass man einen Teil der üblichen Provisionen wieder an die Rennbahn zurück fließen lässt, um dort das eine oder andere "Corona" Rennen zu sponsorn.


    In Frankreich wird es wohl noch länger keine Rennen geben, auch in England sieht es nicht so gut aus. Österreich hat jetzt einen leichten Wettbewerbsvorteil den es geschickt nutzen könnte!