Grundsätzliches

  • Hallo Trabergemeinde!

    Es ist mir ein Anliegen einmal grundsätzliches aus meiner Sicht (als "kleiner" Züchter und Besitzer sowie ehemaliger Amateur) etwas hier darzustellen!

    Ich bin seit etwa 30 Jahren mit dem Trabrennsport verbunden, habe gezüchtet (Equina PT, Equinus P, Vanessa P ; mitgemacht beim züchten von Amica PK, Carina PK- hab meine Pferde immer selbst betreut und als Amateur einige Siege erreicht! Hab mit den Pferden mitgelitten (Hufkrebs ,Fehlgeburten, Knochenbrüche , Sehnenverletzungen usw) und mich bei den Siegen und Platzierungen mitgefreut!

    Ich bin aber auch der Meinung, dass sich unser Sport nicht -wie immer wieder behauptet wird- durch die "Wettenden" erhält - denn die "Wettenden" gehen dorthin wo SIE gewinne machen, sondern durch

    UNS kleine und mittlere Besitzer , Züchter und Amateure! Daher betrübt es mich zu sehen wie der WTV durch manche Leute an der Spitze (nicht Dr. Truzla) die heimlich für andere Interessen arbeiten

    kaputt gemacht wird! Ich fordere daher die nächste Generalversammlung auf, nur Leute in Führungspositionen zu nehmen, die kein Eigeninteresse verfolgen sondern nur für die belange des WTV arbeiten!

    Mfg Franz Pelz PS Dieser Bericht kann auch vom traberforum übernommen werden

  • Ich bin aber auch der Meinung, dass sich unser Sport nicht -wie immer wieder behauptet wird- durch die "Wettenden" erhält - denn die "Wettenden" gehen dorthin wo SIE gewinne machen, sondern durch

    UNS kleine und mittlere Besitzer , Züchter und Amateure! Daher betrübt es mich zu sehen wie der WTV durch manche Leute an der Spitze (nicht Dr. Truzla) die heimlich für andere Interessen arbeiten

    kaputt gemacht wird! I

    Generell möchte ich voraussetzen, dass ich mich in solche Personaldiskussionen überhaupt nicht einmischen möchte. Wer bei der nächsten Generalversammlung in welche Art von Führungsposition gewählt wird, ist für mich persönlich überhaupt nicht von Belang


    Den Satz "Ich bin aber auch der Meinung dass sich unser Sport nicht - wie immer wieder behauptet wird - durch die Wettenden erhält" würde ich aber schon gern nicht einfach so stehen lassen, obwohl ich mittlerweile weiß, dass das überhaupt nichts bringt - die konträren Ansichten sind da viel zu sehr festgefahren


    'Der (Trabrenn-)Sport' wird heutzutage von den Besitzern am Leben erhalten' höre ich oft, und in gewisser Weise stimmt das natürlich


    Und auch dass die Wetter - natürlich - dort wetten, wo es für sie etwas zu gewinnen gibt, liegt auf der Hand (ich kenne Fußballwetter, die 5.000,- Euro und mehr auf ein Spiel mit Fixkursen setzen - würden die das in der Krieau auf ein Pferd wetten, müsste man sie zwangspsychiatrieren lassen, zu ihrem eigenen Schutz)


    Allerdings: Einfach 'die Wetter' und die nicht-wettenden Besitzer (und Amateure) - also 'die Aktiven' gegenüberzustellen, ist nicht alles


    Denn auch bei den 'Aktiven' gibt es Besitzer/Amateure, die gut betucht sind und denen es egal sein kann, ob ihr Rennpferd im Monat 300,- oder 500,- Euro eintrabt, oder übers Jahr ein paar Tausender; es gibt aber auch solche, für die es essentiell ist, ob und wieviel ihr Pferd übers Jahr verdient


    Und dann gibt es vor allem noch die wirklich Aktiven, nämlich die Profi-Trainer, die JEDEN Besitzer brauchen, auch die, die eben nicht so betucht sind und die überlegen müssen, ob sie auf 300,- oder 500,- oder gar 1.000,- Euro oder so im Monat, die ein Rennpferd kostet, einfach so verzichten können, oder eben nicht


    Und das ist eben MEIN Grundgedanke (der ja durchaus falsch sein kann ;) ) : Im Pferderennen geht es in erster Linie nicht darum, ob Pferd A ein Rennen gegen Pferd B gewinnt, und/oder ob Pferd A 1:16,0 über den Kilometer traben kann, oder nur 1:20,0


    sondern es geht immer darum, wie hoch ein Rennen dotiert ist. Und diese Höhe der Dotationen wird, und soll werden, in erster Linie durch den Wetter bestimmt. Je höher die Wettumsätze, umso mehr kann der veranstaltende Rennverein davon abschröpfen, und umso höher kann der RV dann die Dotationen festlegen


    Natürlich stimmt es also, dass die Besitzer (auch die kleinen) den Sport am Leben erhalten. Die Frage ist halt nur, auf welchem Niveau. Der kleine Besitzer/Amateurfahrer, der 2 oder 3 Pferde hat, oder auch bloß 1, und der es sich sowieso leisten kann, kann auch auf die Wetter liebend gern verzichten (siehe z.B. Wels, wo oft 60% und mehr in einem Rennen Amateurfahrer sind; was an sich nichts Schlechtes ist, dazu aber weiter unten mehr)


    Auch Großbesitzer haben wir, die ähnlich denken können, wenngleich die aber zum Teil keine Amateurfahrer sind


    Es gibt allerdings auch noch die Profis, die zwar von den Besitzern bezahlt werden, dies aber nur dann, wenn diese Besitzer auch liquid sind. Und das sind sie teilweise eben nur, wenn ihr Pferd genug eintrabt. Und dafür muss es eben ordentliche Dotationen geben. Und diese sollten in erster Linie durch den Wetter generiert werden... (hier wird dann oft der Ruf nach 'Sponsoren' laut - aber jedermann, der eine Wette am Totalisator tätigt, ist ja ein 'Sponsor')


    Die Jungen sehen den Sport natürlich aus einer ganz anderen Perspektive. Wenn Dominik Duda unser einziger Lehrling ist, dann ist das für viele Junge ganz normal. Ist halt nur einer...


    ...früher gab es aber immer wieder Rennen ausschließlich für Berufsfahrer-und Lehrlinge (die Berufsfahrer durften nur mitfahren, wenn sie keine Trainerlizenz hatten und keine 20 Rennen gewonnen hatten) …


    ...diese Profi-Fahrer haben aber zu 90% dem Sport aktiv den Rücken gekehrt (laut Trabrennkalender I/2018 fahren heuer 42 Berufsfahrer mit einer österreichischen Lizenz, davon haben knapp über 20 diesen Beruf auch erlernt. Der Großteil davon allerdings von vor bereits 30 Jahren oder mehr; in den letzten 15 Jahren wohl nur Conny Mayr und Christoph Fischer)


    Wie auch viele kleine Besitzer und kleine Amateurfahrer...und dies deswegen, weil es eben generell um zu wenig Geld geht in diesem Sport, weil eben die Dotationen zu gering geworden sind. Und dies, weil eben mittlerweile nur noch ein Bruchteil dessen gewettet wird, was in früheren Jahren gewettet wurde und den Rennvereinen dadurch enorme finanzielle Mittel abhanden gekommen sind (das ist ja übrigens auch der Grund, warum der Galopprennsport in Österreich 'eingegangen' ist, auch wenn es schlaue Stimmen gibt, die meinen, Frank Stronach wäre daran schuld)


    Aber wie eingangs erwähnt, bringen tut so eine Diskussion überhaupt nichts, zu sehr sind da die Positionen 'Wir brauchen die Spieler' vs. 'Die Spieler sind mir wurscht' festgefahren :)

  • "Ohne Spieler kein Sport"... stimmt umgekehrt aber genau so: "ohne Sport keine Spieler". Beides ist wichtig, das eine bedingt das andere. Beide Seiten müssen umworben und gepflegt und unterstützt werden. Und zwar die Kleinen wie die Großen - Spieler wie Besitzer/Züchter. Man kann es sich nicht (mehr) leisten irgendjemanden zu vergrämen - wenn einem der Sport am Herzen liegt.


    Das Leute in der Führungsriege nicht aus reinem Eigeninteresse agieren, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Da kann ich F. PELZ nur zustimmen. Wenn der eine oder andere anderweitig davon profitiert, dann soll es so sein - solange der Trabrennsport in mindestens ebenso gleicher Weise davon profitiert!

  • Ich denke, Herr Pelz oder auch die Meinung von Hr. Schulz haben ihre Berechtigung...

    Eines ist klar, wir haben einen Sport, der von vielen Faktoren abhängig ist, um hier bestehen zu können.

    Allerdings hat sich in der großen Welt des Glücksspiel‚ und der Digitalisierung einiges gewandelt.

    Früher gabs mal Toto, später Lotto, Casino.... und ev. Automaten wo auch Geld zu lukrieren war, UND es gab PFERDERENNEN wo es sofort Geldgewinne zu holen gab...

    Was gibt es JETZT alles..,??

    Genug....verschiedene Möglichkeiten um schnell zu Geldgewinnen zu kommen....

    Warum sollte man jetzt unbedingt Pferde bewetten...?

    Wir wissen es sicher... hier ziemlich alle... weil wir vom TRABERVIRUS betroffen sind.. und dies vielleicht doch aus einer anderen Perspektive

    sehen, aber es gibt auch Wetter die sich auch einen oder mehrere TRABER leisten. ABER diese Spezies wird immer weniger...ja und dann gibts noch Pferdebesitzer einfach aus Spaß an der Freud...

    Eines ist klar, REICH ist noch keiner geworden.. der Eine oder der Andere. ;-)

    Gottseidank gibt es noch immer TRABER - Idealisten ( Besitzer/ Züchter und Amateure die noch immer diesen Sport hochhalten,und

    auch Horseman die diesen Sport zum Beruf machten und Personal

    einstellen, um diesen einen Job zu

    geben...

    Ja zuletzt auch Menschen die fast um

    Gottes Lohn bei einen Verein ihre

    freie Zeit als Funktionäre einsetzen...

    und hier gewährleisten , dass dieses

    Rad weiterläuft...

    Man könnte den Bogen noch weiter

    spannen, Schmied, Tierarzt, Futtermittelerzeuger, Landwirte..etc


    Ja.. dieser WETT- TRAB-Sport- mit Partner

    PFERD hat viele Facetten....

    ABER , kann auch „ süchtig „ machen!

    ( genauso wie wetten.... ;-)


    DARUM alles mit Bedacht!


  • Natürlich hat das Wetten im Pferdesport (Galopp/Trab) Tradition! Aber es gibt auch Spitzensportarten die ohne Wettkassen am Platz gut leben!

    Man stelle sich folgendes Szenario vor: Der Rapidplatz ist im Zuschauerbereich voller Wettkassen und man kann auf Sieg/Platz/wieviele Corner/Fouls/Freistösse usw wetten undenkbar! Mfg F. Pelz

  • Fakt ist: Der Spieler ist (war) ja da! Und die spielen alles, und wie Raimund richtig sagte, auch 5000 Euro bei einer Fußballwette! die Frage ist ja WIE kann man diese (vorhandenen) Spieler dazu bringen MEHR im Trabrennsport zu wetten, bzw. WIE bringt man Spieler die Fußball oder Hunderennen o.ä. bewetten dazu, auch die Trabrennen zu spielen!

  • Natürlich hat das Wetten im Pferdesport (Galopp/Trab) Tradition! Aber es gibt auch Spitzensportarten die ohne Wettkassen am Platz gut leben!

    Man stelle sich folgendes Szenario vor: Der Rapidplatz ist im Zuschauerbereich voller Wettkassen und man kann auf Sieg/Platz/wieviele Corner/Fouls/Freistösse usw wetten undenkbar! Mfg F. Pelz

    Also am Fussballplatz läufts mittlerweile so ab, da wetten die Leute live auf jeden Blödsinn.

    Und die Sportarten die ohne Wettkassen leben, sind von Fernsehgeldern und Sponsoring getragen, in unserem Sport beides schwer unterversorgt.

  • Also am Fussballplatz läufts mittlerweile so ab, da wetten die Leute live auf jeden Blödsinn.

    Und die Sportarten die ohne Wettkassen leben, sind von Fernsehgeldern und Sponsoring getragen, in unserem Sport beides schwer unterversorgt.

    Beim Fussball kommt noch dazu das die Wetteinsätze wiederum indirekt zu den Teams zurück kommen. PayTV, Werbungen der Wettfirmen usw....

    SandroGallo - gutes Post im Traberforum

  • Beim Fussball kommt noch dazu das die Wetteinsätze wiederum indirekt zu den Teams zurück kommen. PayTV, Werbungen der Wettfirmen usw....

    SandroGallo - gutes Post im Traberforum

    Das würde mich eh mal interessieren wieviel da zurück kommt. Ich glaube in Relation zum Umsatz nicht viel, eigentlich ziemliche Vampire die Wettanbieter :cursing:

    Hier sehe ich auch langfristiges ein großes Problem für die PMU. Die PMU finanziert aus ihren Einnahmen den Sport mit, aber ein Fussball,Tennis etc Buchmacher muss aus seinen Einnahmen nichts zwingend finanzieren.....(oder denke ich jetzt zu laienhaft? )

  • Das würde mich eh mal interessieren wieviel da zurück kommt. Ich glaube in Relation zum Umsatz nicht viel, eigentlich ziemliche Vampire die Wettanbieter :cursing:

    Hier sehe ich auch langfristiges ein großes Problem für die PMU. Die PMU finanziert aus ihren Einnahmen den Sport mit, aber ein Fussball,Tennis etc Buchmacher muss aus seinen Einnahmen nichts zwingend finanzieren.....(oder denke ich jetzt zu laienhaft? )

    Wie es sich mit dem Rückfluss in anderen Sportarten verhält, ist mir nicht bekannt. Im Pferderennen ist es in England und Irland jedenfalls so, dass die verschiedenen Bookie-Firmen vor allem den HIndernissport durch direktes Sponsering unterstützen, und da vor allem die Top-Rennen


    In der Saison 2017/18 gab es in England 39 Grade 1-Rennen, wovon 24 von den Bookies gesponsert wurden; in Irland deren 35, wovon 11 gesponsert wurden. Insgesamt geht es da über's Jahr um ein Sponsering von ca. 5 Millionen Pfund/Euro (wobei der 'Marktwert' von englischen Pferderennen allein auf ca. 1,1 Milliarden Pfund geschätzt wird; wobei der 'indirekte - also plus Arbeitsplätze, Zulieferer usw. - sich auf ca. 3,5 Milliarden beläuft)


    Was den Engländern ihr Cheltenham Festival im März, ist den Iren das Punchestown Fesitval im April. Sowohl hier wie dort sind die Top-Rennen der Gold Cup, die Champion Hurdle, das Champion Chase und die Stayers Hurdle. Der Cheltenham Gold Cup hat einen eigenen Sponsor (Timiko), die anderen 7 Rennen wurden aber allesamt von den Bookies gesponsert


    Die vier Rennen in Punchestown waren dabei mit ca. 1,2 Millionen Euro dotiert, die drei in Cheltenham mit knapp 1 Million Pfund


    In England wird traditionell am 26.Dezember das King George VI Chase in Kempton gelaufen, auch dieses wird von den Bookies gesponsert (heuer von 32Red, einem Online Casino Unternehmen). Zusätzlich gibt es einen Bonus von 1 Million Pfund für jenes Pferd, das die 'Triple Crown' in einer Saison gewinnt: den Cheltenham Gold Cup, das King George VI Chase und die BETFAIR Chase in Haydock, welche letzten Samstag von Bristol De Mai gewonnen wurde. Bristol De Mai bzw. dessen Besitzer könnten also diese Saison diesen Bonus einstreifen, bislang hat diese Triple Crown allerdings bloß der große Kauto Star gewinnen können


    Auch das Irische National in Fairyhouse (500.000 Euro), die Galway Plate (250.000 Euro) sowie das Schottische National und das von Wales werden von den Bookies gesponsert (beide von Coral), und eben noch ein paar andere Rennen


    Übrigens können die englischen Bookies nicht irgendwelche Festkurse legen, wie es ihnen grad beliebt. Vielmehr wird ihnen da genau auf die Finger geschaut, dass ihr 'Juice' (also die Abzüge) nicht mehr als ca. 10-12% betragen


    'Vampire' würde ich die Bookies nicht gerade nennen, aber in England haben sie schon den Beinamen 'The Common Enemy' = Der gemeinsame Feind

  • Die Buchmacher leben vom Sport. Ohne ansprechende Sportveranstaltungen, keine Buchmacher. Insofern ist es in deren ureigenem Interesse, dass der (Pferde-)Sport unterstützt wird. Gleichzeitig ist es ja auch wieder Werbung für die Buchmacher selbst - die es in England wie Sand am Meer gibt, und der Konkurrenzkampf wohl groß ist.


    Warum die Buchmacher-Szene in UK überhaupt so ausgeprägt ist, und der Totalisator eine total untergeordnete Rolle spielt, ist wohl eine Eigenheit dieses Landes. Aber vielleicht gibt es ja sogar eine logischer Erklärung dafür?

    Vielleicht läuft der Toto-Betrieb lokal auf den Bahnen ja auch so gut, dass man externe Wetten garnicht so notwendig braucht? Bei den Großveranstaltungen stimmt das wohl. Aber was ist mit den Brot- und Butter-Veranstaltungen die tagtäglich in UK laufen? Klar ist, Pferderennen haben in UK einen völlig anderen Stellenwert als hierzulande. Wir bräuchten wohl auch eine Königin die jedes Jahr mit dabei ist, und kräftig mitmischt ;)