Graf Kálmán Hunyady-Gedenkrennen vor 10, 20, 30... Jahren

  • 2008


    ...vor 10 Jahren war das Hunyady-GR noch mit 35.000 Euro dotiert und führte auf der alten Bahn über 2300m/ Autostart. Es gab den erwarteten Sieg von OPAL VIKING, der mit Jorma Kontio im Sulky in 1:14,6 zu Toto 12:10 reüssierte. Und zwar nach seinem Erfolg von 2007 bereits zum zweiten Mal. Auf den Plätzen landeten die beiden Bayern GUSTAV DIAMANT (Gerhard Biendl) und CORLEONE (Marie Lindinger). Mit rein österreichischen Interessen war bloß ein Teilnehmer am Start, und zwar belegte RYAN'S PATRIK in der Hand von Gerhard Mayr in 15,6 als 322:10 Außenseiter Rang Vier. Erich Kubes fuhr SANTANA DIAMANT und wurde Sechster von sieben gewerteten Teilnehmern. Acht waren insgesamt am Start, KIDYPOSTE (Rudi Haller) wurde wegen Galopps disqualifiziert


    1998


    ...vor 20 Jahren war das Hunyady noch mit 500.000 Schilling dotiert, was umgerechnet auch in etwa den 35.000 Euro von 10 Jahren später entsprach. Das Rennen ging damals über 2600m/ Bänderstart. Auch hier konnte Jorma Kontio erfolgreich bleiben, und zwar mit TORNANDO in 16,3 zu Toto 32:10 vor einem weiteren Skandinavier, nämlich ACES NOBLE (Jim Frick). Auf Rang Drei landete der Riesenaußenseiter NOVLAN KING (Toto 980:10) in der Hand des seit vielen Jahren in Bayern tätigen Salzburgers Christoph Schwarz. Der favorisierte DUVALO (18:10) konnte in der Hand von Jos Verbeeck nur Rang Vier belegen


    In dem recht großen Feld (13 Teilnehmer) versuchten sich auch drei waschechte Österreicher, die aber in der Endabrechnung keinerlei Rolle spielten. SPEEDY WEBBSTER (der österreichische Derbysieger von 1997) wurde mit Rudi Haller zu Toto 108:10 in 18,5 Achter, SWEEP-SLEEP (Franz Konlechner/ 497:10) in 18,9 Zehnter und damit Letzter. KEEP THE PROMISE (Georg Meier) wurde ebenso wie die beiden 'Ausländer' BWT AEROPLANE und CARL OTTO disqualifiziert


    1993...


    ...ist zwar jetzt kein 10er-Schritt zurück, aber doch auch eine Art 'Jubiläumsrennen'. Denn vor genau 25 Jahren lief in der Krieau eines der besten Pferde der Welt von damals, wenn nicht sogar das Beste überhaupt. Die Rede ist von der schwedischen Wunderstute QUEEN L., die im selben Jahr im Jänner in Paris-Vincennes den Prix d'Amerique gewonnen hatte. Queen L. konnte in ihrer Laufbahn bei 82 Starts 46x gewinnen und trabte dabei um die 2 Millionen Euro ein


    Als das Programm am Montag herauskam und Queen L. als Fixstarterin gemeldet war, wurde die Stute noch als 'normale' Teilnehmerin geführt. Doch schon unter der Woche wurde vom WTV klar gestellt, dass Queen L. im Rennen selbst 'ohne Wetten' antreten würde. Dies deshalb, weil es damals noch auf Sieg & Platz die garantierte Auszahlung von 11:10 gab und man wohl fürchtete, einige Spieler würden da 'Haus und Hof' auf die unschlagbare Stute einsetzen. 'Hut-Kurtl', den einige vielleicht noch kennen, wollte damals 50.000 Schilling auf die Stute wetten und war ziemlich enttäuscht, dass ihm das verwehrt blieb


    Es kam dann auch so wie erwartet. Trotz 40m Zulage (über 2800m) siegte Queen L. in der Hand von Stig H. Johansson in 16,8 'im Spazierengehen' vor BWT SPIRIT (Heiki Korpi) , RAMBO (Willi Rode) und NOVLAN KING (Günther Mandl)


    10 Teilnehmer waren am Start, darunter auch der Russe VSTRECHNY (Anton Blok) , der aber disqualifiziert wurde. Der damals wahrscheinlich beste sich in österreichischem Besitz befindliche Traber, HAWK LAUKKO (Stall Gasselseder) wurde in der Hand von Adi Übleis in 18,3 zu Toto 55:10 Sechster. Amatrice Barbara Neumeyer wurde mit ihrem GRIFFIN LOBELL Siebente in 18,9, Erich Kubes mit BILLS WINCHESTER Achter in der gleichen Zeit, und MR. ICEMAN (Dieter Marz) Neunter in 20,1


    1988


    ...siegte der 4-jährige Schwede INKASSO BANK in der Hand von Karl O. Johansson in 1:18,3 vor TAILORED WAY und dem favorisierten ULLVAR. Als bester 'Österreicher' (Import...) konnte sich FONZI H. auf Rang Vier klassieren, während die im Vorfeld als vermeintlich chancenreichste 'Österreicherin' LINA HJORDAL (ebenfalls ein Importtraber, aus dem Erfolgsstall Gasselseder) im Rennen selbst keine Rolle spielte
    Der Sieg von Inkasso Bank 1988 war übrigens der 7.Sieg hintereinander eines Schützlings aus Skandinavien, erst 1989 konnte diese skandinavische Vorherrschaft im Hunyady-GR wieder unterbrochen worden, als Rudi Haller mit seinem HERKULES siegreich bleiben konnte


    Überhaupt konnten damals in der guten alten Zeit ;) in den 20 Jahren zwischen 1981 und 2000 17 Mal Skandinavische Traber das Hunyady gewinnen (11x Schweden, 5x Finnen und 1985 mit ELLIZAR H. ein Däne). 1989 siegte wie geschrieben der Deutsche Herkules, und 1994/ UPERO und 1999 GIESOLO DE LOU konnten zwei Franzosen gewinnen


    Nachdem 2001 der Deutsche NORMAL BES (Josef Franzl) gewonnen hatten, dauerte es weitere sechs Jahre, bis es wieder einen skandinavischen Sieger gab, und zwar 2007 OPAL VIKING mit Jorma Kontio, die eben wie erwähnt dann 2008 diesen Sieg wiederholen konnten


    Der letzte skandinavische Sieg liegt mittlerweile auch schon wieder 5 Jahre zurück. 2013 gewann der in Schweden tätige Bayer Conrad Lugauer mit FREEMAN T.PORTER das Hunyady-GR, am Sonntag wird sein Sohn Marc Elias danach trachten, es seinem Vater mit BREIDABLIKS NUBBE nachzumachen


    1978


    ...war zweifellos eines der bestbesetzten Hunyadys aller Zeiten, wenn nicht überhaupt das beste. In diesem Hunyady starteten nicht weniger als drei Pferde, die ein paar Monate zuvor im Prix d'Amerique mitgelaufen waren, und zum Teil dort sogar eine recht gute Figur abgegeben hatten. CARLO D'ORSAY und FEINTE hatten im Prix d'Amerique die Plätze fünf und sechs belegt, EJAKVAL landete 'ferner liefen'.Die Favoritenrolle fiel allerdings der halb-Französin/ halb-Schwedin CHARME ASSERDAL zu, die ein Jahr zuvor mit 13,9/ 1600m einen neuen Europarekord aufgestellt hatte und trotz ihrer erst 5 Jahre bereits mehr als 4,4 Millionen Schilling (ca. 320.000 Euro) auf ihrem Konto hatte


    Im Rennen selbst kam es dann aber doch etwas anders. Es siegte nämlich UNO BOY mit Veijo Heiskanen in 17,5/ 2820m mit Weile Vorsprung auf Charme Asserdal (Heikki Korpi) , die 17,2/ 2860m trabte und mit Toto 15:10 abgestartet war


    Charme Asserdal hatte eine Woche zuvor in München Daglfing den mit 190.000 D-Mark (mehr als 100.000 Euro) dotierten 'Preis der Besten' in 18,1 /2625m überlegen mit 9 Längen Vorsprung gewonnen. Und zwar vor Fakir du Vivier, der im Jänner im Prix d'Amerique Zweiter geworden war. Feinte und Ejakval landeten im Preis der Besten im geschlagenen Feld, Uno Boy am Turm. Mit dabei waren in diesem 12er Feld in München auch die in der Krieau bestens bekannten GRANIT (Gerhard Krüger/ Hunyady-Sieger 1976&77) und PERSHING (Hakan Wallner/ Preis der Stadt Wien-Sieger 1977 & 78 )


    Rang Drei im Hunyady belegte FLEURONNÉ (Roger Baudron) in 17,3, die ebenso wie die zuvor erwähnten anderen Franzosen, Ejakval (5. in 17,4) , Feinte (6. in 17,7) und Carlo d'Orsay (7. in 17,8) an ihren Zulagen scheiterte(n)


    Österreichische Interessen vertrat in dem 13er Feld lediglich HAROUN mit Albert Plschek im Sulky, der nach langer Führung ("Unter dem Jubel des heimischen Publikums kam Haroun nach einem ersten Kilometer von 1:19,5 mit klarem Vorsprung zum zweiten Male vor die Tribünen") auf der letzten Gegengeraden - immer noch in Führung - rettungslos einsprang und disqualifiziert wurde


    1968


    ...Ein Rekordteilnehmerfeld gab es im Hunyady-GR von 1968 (Dotation 250.000 Schilling) , wo sich nicht weniger als 19 Kontrahenten am Start sammelten. 6 Teilnehmer starteten von der Grunddistanz 2800m, 8 von 2820m, 3 von 2840m. QUEBIR H. musste 60m Vorgabe leisten, QUIBUS V. gar 80m. Keiner der beiden spielte in der Endabrechnung eine Rolle


    Vielmehr siegte der von der Grunddistanz abgestartete TED GREZ (Pierre Arson) als 104:10 Chance in 21,0 leicht vor den mit 20m pönalisierten TAJETES M. (Patrick Ceran-Maillard) und Favorit TINY SPECIAL (Gerhard Krüger)


    Zwischen diese viele ausländischen Gastpferde wagten sich auch drei Österreicher: Günther Grün wurde mit seinem JAGOR 10. in 22,1/ 2800m , Franz Tesar mit MERKUR 14. in 22,9/ 2800m , während Walter Martinu mit FLINT nicht ins Ziel kam


    Zwei Rennen später belegte übrigens an jenem 13. Oktober 1968 - also vor 50 Jahren - der auch heute noch Aktive Karl Kneusel mit seinem FEEBUA im Leopold Engelhart-Gedenkrennen einen sehr guten dritten Platz in 23,5/ 2460m. Sieger dieses Prestigebewerbes wurde UNKA mit Georg Gruber (22,5/ 2460m) , dem Vater von Georg Gruber jun. und von Karl Gruber


    Im 1.Tagesbewerb kam übrigens der damals 2-jährige und später viele Jahre hinweg gewinnreichste österreichische Traber, MON BIJOU zu seinem allerersten Lebenserfolg. Und zwar siegte er in der Hand von Günther Grün in 27,1/ 1200m zu Toto 105:10. Dieser erste Tagesbewerb für 2-jährige war übrigens mit 12 Teilnehmern beschickt, und dies, obwohl am selben Tag auch das Theodor Mautner-Markhof-Gedenkrennen (also ebenfalls für 2-jährige) stattfand. Hier waren 9 Pferde am Start, es siegte der spätere Derbysieger BIG BEN in der Hand seines Besitzers Georg Strobl in 23,8/ 1500m


    1958


    ...war ein eher kleines Feld am Ablauf, da versammelten sich bloß 10 Teilnehmer an der 3300m Startmarke (Dotation 150.000 Schilling). Damals schreckte man auch nicht davor zurück, mit höheren Zulagen zu starten. So starteten von der Grundmarke 3300m nur die beiden Österreicher DEMARIUS (Andor Beess) und PYTHAGORAS (Dr. Fritz Fischer, Vater des langjährigen Stall Gasselseder-Managers Fritz Fischer) ab, die aber dennoch nur hdF (28,5) respektive ausgeblieben landeten


    Es siegte ICA VI mit Fahrer Renée Gayet in 23,0/ 3380m vor STELLA MAGIS (Fritz Perk; 23,2/ 3380m) und dem mit Höchstzulage von 120m ins Rennen gegangenen TAMPIKO (Gösta Nordin; 22,5/ 3420m)


    Einen guten vierten Platz belegte IRIS DE BEAUPRÉ mit Otto Dieffenbacher im Sulky (24,0/ 3360m). INSIGNE mit Ludwig 'LuFi' Fischer wurde Siebenter in 24,9/ 3360m


    1948


    ...und damit wir auch noch von einem rein österreichischen Erfolg im Hunyady-GR lesen können, hier noch das Ergebnis von vor 70 Jahren. Damals, am 10. Oktober 1948, siegte nämlich der von Fritz Irsigler trainierte und gefahrene GITALO in 1:28,0/ 3340m vor HERMIT (Otto Dieffenbacher; 27,6/ 3360m) und KAHLENBERG (Harry Mills; 28,4/ 3340m). In diesem Rennen waren 10 Pferde am Ablauf, allerdings kein einziger von ihnen ein 'Ausländer' - allesamt waren diese Traber in Österreich stationiert. Dotiert war das Rennen mit 60.000 Schilling


    Wünsche allseits einen wunderschönen Hunyady-Renntag am Sonntag :)