Der Gebrauch der Peitsche in Trabrennen

  • Gebrauch der Peitsche in Trabrennen 55

    1. Gebrauch der Peitsche wie bisher mit dem selben Strafen-katalog - keine Änderung (8) 15%
    2. Härtere und konsequentere Strafen als bisher (32) 58%
    3. Die Peitsche in Rennen ganz verbieten (15) 27%

    Da dieses Thema von mehreren "Traberfreunden" angesprochen wurde, möchte ich es hier auslagern und weiter vertiefen. Unter den vielen Aspekten die den Sport attraktiver machen sollen, gehört der Gebrauch der Peitsche sicher auch dazu, um dem Sport ein sauberes (oder zumindest besseres) Image zu verleihen.


    Dazu würde ich einfach mal in die Runde fragen, wie es um die Meinung zum Thema Peitsche steht?
    Auch hier ist meine persönliche Meinung, wenn, dann Regelungen Österreich-weit einheitlich zu definieren und umsetzen.


    Interessant würde ich es auch finden, was Trainer und Fahrer zu dem Thema sagen: ist die Peitsche unbedingt notwendig, oder könnte man auch ohne?

  • Ich denke, das geht nicht von einem Tag zum anderen. Manche Pferde bewegen sich einfach nicht, wenn sie keine Peitsche auch nur sehen. Also müsste man diese als Jungpferde daran gewöhnen, dass es keine Peitsche gibt.

    Die Meinung der Profis dazu wäre sehr interessant, es gibt doch hier einige, die zu vielen Trainern einen guten Draht haben.

    Druckt man diese Umfrage aus, könnten diese Personen (ich schließe mich da nicht aus) persönlich die Trainer befragen.

    Raimund Schulz wäre hier sicher eine große Hilfe.

  • Ich denke, das geht nicht von einem Tag zum anderen. Manche Pferde bewegen sich einfach nicht, wenn sie keine Peitsche auch nur sehen. Also müsste man diese als Jungpferde daran gewöhnen, dass es keine Peitsche gibt.

    Die Meinung der Profis dazu wäre sehr interessant, es gibt doch hier einige, die zu vielen Trainern einen guten Draht haben.

    Druckt man diese Umfrage aus, könnten diese Personen (ich schließe mich da nicht aus) persönlich die Trainer befragen.

    Raimund Schulz wäre hier sicher eine große Hilfe.

    Vielleicht Deine, manche bewegen sich nicht wenn man hinhaut!

  • Mische mich nur mehr selten ein, da ich nicht mehr wirklich dabei bin, war jedoch am 19.11. für drei Rennen wieder einmal in der Krieau und eigentlich nur erschüttert über die Trostlosigkeit.

    Jedoch zum Thema: Wäre der Verzicht auf die Peitsche wirklich der Weisheit letzter Schluss, kann man sicher sein, dass man es in Schweden, einem Land wo der Tierschutz sehr hoch gehalten wird, eingeführt hätte.

    Zum "funktionieren" in Norwegen kann ich jedem nur raten einmal dort hin zu fliegen und in den Stallungen sich aufzuhalten, das Training zu beobachten und die Rennen anzusehen und wem dann immer noch das im Maul herum Gezerre gefällt, bitte sehr - mir nicht.

    Noch etwas jeder Biss durch die Leitstute in der Herde verursacht dem Pferd mehr Schmerzen. Um nicht missverstanden zu werden, jeglicher Missbrauch der Peitsche muss natürlich ordentlich bestraft werden.

  • Ich bin nicht gegen ein generelles Peitschenverbot. Nur die Strafen müssten geändert werden zB drastisch erhöhen bis hin zur Einbehaltung der Gewinnsumme. Wenn möglich noch während des Renntages Bekanntgabe über Lautsprecher der Strafe damit nicht so versierte Zuseher merken das solche Sachen nicht geduldet werden. Ich meine damit Leute die nicht auf der Homepage am nächsten Tag schauen ob wer und wie hoch bestraft wurde. Lg

  • Noch etwas jeder Biss durch die Leitstute in der Herde verursacht dem Pferd mehr Schmerzen.

    Der Vergleich hinkt aber schon sehr, Äpfel / Birnen:saint:
    Das liegt in der Evolution des Pferdes, da geht's um Hierarchie innerhalb der Herde.


    Aber wie willst du einem neuen Besucher oder einem Kind erklären, warum das Pferd während einem Rennen Peitschenhiebe kassiert, vielleicht auch noch "übermässigen Missbrauch".

    Die kommen sicher nie wieder zu einem Rennen und wenden sich angewidert ab .

    Möglicherweise findet sich dann noch der eine oder andere Beitrag zum Thema "Tierquälerei" auf irgendeiner Social Media Plattform ...

  • Ein heikles Thema insofern, weil man damit Altgewohntes zu hinterfragen hat, wie so viele Dinge im Leben. Ausser Frage dabei muss die Erkenntnis stehen, dass die Peitsche eines von vielen HILSMITTELN ist, um sich dem Partner Pferd verständlich zu machen. Beginnend beim "Einbrechen" als Jährling (ich hasse diese Formulierung mindestens schon seit 30 Jahren, denn er suggeriert, dass man bei diesem wichtigen Ausbildungsabschnitt den Willen des Pferdes brechen will/muss). Gerade in dieser Phase ist es enorm wichtig das sensible Pferdemaul mit sehr gefühlvollen Hilfen mittels Leinen in jene Richtungen oder vorwärts zu steuern, die der Ausbildner eben vorhat. Dabei ist eben das leichte Touchieren mit einer Peitsche eine große Hilfe, ohne dabei übermäßig mit den Leinen herumzufuchteln. Sehr bald erkennt das Pferd schon allein an einer etwas erhobenen Peitsche, dass ich gerne schneller mit ihm arbeiten würde und ein Antupfen wird immer weniger von Nöten sein. Hauptaugenmerkt muss aber sein, so wenig wie möglich am empfindlichen Sensor MAUL herumzuziehen, geschweige denn zu -zerren.

    Die Peitsche darf somit nur und ausschliesslich als Mittel der Kommunikation verwendet werden und keinesfalls um ihm durch Schmerzen Angst einzuflössen und damit sein Fluchtverhalten zu beschleunigen (warum haben wohl so viele Rennpferde Magenprobleme).

    Wenn man sich heute in Schweden, Frankreich aber auch Deutschland die wirklich guten Fahrer ansieht, wird man so gut wie keinen Hindrescher mehr finden. Die wirklich guten Pferdemenschen wissen wo und wann es genug ist. Diese Frage ist aber eben auch eine Frage der Ethik, die wir unserem Partner Pferd entgegenbringen und nicht nur, ob man damit vielleicht potenzielle neue Rennbahnbesucher verscheuchen könnte.

    Aus meiner früheren aktiven Zeit weiß ich aber, wie leicht man in der Hitze des Einlaufes ein Vorhaben vergisst, wenn im Einlauf ein Sieg möglich scheint. Darum ist es auch sehr wichtig, vernünftig und durchdacht eine Verbesserung MIT den aktiven Fahrern anzustreben und auch durchzusetzten. Ob ein gänzliches Peitschenverbot kommen soll oder nicht muss gemeinsam entschieden werden. Einen Missbrauch der derzeit geltenden Regeln würde ich jedenfalls finanziell härter bestrafen und gleichzeitig mit einem zeitlich befristeten Peitschenverbot des Beschuldigten belegen. Es muss einfach wehtun, damit sich so Mancher eines besseren besinnt. Aber das gilt, glaube ich, eh für fast jeden von uns.


    Abschließend ist es mir wichtig zu erwähnen, dass ich jetzt nicht den "G`scheiten" spielen will, denn auch ich kann mich an Situationen in meiner früheren Pferdezeit erinnern, auf die ich ohne Stolz und Freude zurückblicken muss. Gegenüber von vor 30 Jahren haben sich viele Dinge schon weiß Gott zum Besseren gewendet und wir haben schon viele tolle Fahrer, welche den internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen. Trotzdem, es gibt immer noch genug zu tun!


    Ein erfahrener OÖ. Amateur hat mich vor ca. 20 Jahren einmal gefragt:"Kurt, was sagst du dazu? Eigentlich ist es doch sehr traurig, dass wir unsere Pferde zuerst hinterm Auto rausjagen um eine gute Position zu bekommen. Dann jagen wir sie um den Kurs und zum Schluss, wenn sie müde werden, bekommen sie auch noch Schläge!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! EINFACH ZUM NACHDENKEN


    Kurt Heigl, ohne Anspruch auf die Wahrheit

  • Das ist mal ein Beitrag wie man ihn sich wünscht! Bravo Herr Kurt Heigl  


    Geschrieben von jemandem der weiß wovon er spricht. Einer der sich auch selbst nicht komplett frei von Schuld sprechen kann, weil er weiß dass der Mensch in der "Hitze des Gefechts" nicht immer das richtige tut. Und dennoch, oder gerade deswegen, ein eindeutiges Plädoyer dafür den Peitschengebrauch stärker zu Maßregeln - genauer hinzuschauen, und schärfer durchzugreifen. Auch wenn, wie er sagt, sich in den letzten 30 Jahren schon vieles verbessert hat.