GPS Technologie im Prix d'Amerique

  • Im Video zum gestrigen Prix d'Amerique fiel mir auf, dass in Frankreich (zumindest in Vincennes) schon die GPS Technologie im Einsatz ist. In Schweden ist das ja schon länger der Fall. Mich interessiert wieviel die Technologie in der Zwischenzeit kostet? Jedes Pferd bekommt einen kleinen Sender (ca. 2 Zigarettenschachtel Größe) unter die Startnummerntafel gesteckt. Und es gibt eine Empfangsantenne wo die Signale der einzelnen Sender empfangen werden.


    Ich kann mich erinnern, dass man vor Jahren auf deutschen Galopp-Rennbahnen mit einem ähnlichen aber proprietären System (nicht GPS) experimentiert hat, mit strategisch positionieren Sende/Empfangs-Antennen rund um die Bahn. GPS macht natürlich viel mehr Sinn, weil es eine bewährte Technologie ist, und ein GPS Empfänger steckt in jedem Smartphone. Was mich auf eine blöde Idee bringt... Im Prinzip kann man das selbe Ergebnis mit weniger Aufwand erreichen, indem man einfach ein Smartphone mit einer App nutzt, dass die GPS Daten via Internet an einen Server schickt, wo die Daten dann weiter verarbeitet werden... hmmm :/



    Hier wird mehr über die Technologie erklärt. Ist auf französisch, aber man bekommt einen guten Eindruck wie es funktioniert


  • Schöne Idee, den Vorschlag habe ich bereits vor dem ersten Stammtisch vorgelegt.


    Mir wurde damals gesagt, dass das Ganze aus Kostengründen nicht vorstellbar ist.


    Ich glaube ebenfalls, dass man sich die Technik die dahinter steckt im Grunde genommen selbst "holen" kann. Wie Sie schon vorgeschlagen haben gibt es in fast allen Handys GPS Sender.


    Für solche Ideen bin ich auch immer zu haben, da ich von meinem ersten erlernten Beruf einen technischen Hintergrund besitze. (Mechatroniker)


    LG

  • Wie genau sind diese Daten übers Handy und wie oft werden die Daten aktualisiert?


    Epique Tracking übermittelt 10 Datensätze pro Sekunde, der aktuelle Aufenthaltspunkt ist somit bis auf 20 cm genau.

    So wie ich es dieses Wochenende mitbekommen habe, ist dies der Grund, dass die Technologie eigens entwickelt werden musste.

    Ansonsten ist die Genauigkeit, aufgrund des Tempos und der engen Distanzen/Entfernungen zwischen den einzelnen Pferden, angeblich bescheiden.

  • Wie genau sind diese Daten übers Handy und wie oft werden die Daten aktualisiert?

    Das müsste man raus finden. Ich weiß nur es gibt Smartphones mit besseren und schlechteren GPS Empfängern. Wie präzise der misst hängt also vom eingesetzten "Chip" ab. Wie oft dann umgekehrt die App diese Daten an den Server schickt liegt an der App selbst. In der Theorie können solche Daten locker dutzende Male zum Server geschickt werden. Die Frage ist nur ob der GPS Chip in der Zwischenzeit eine Änderung gemessen hat. Man müsste sich einfach mal schlau machen wie präzise GPS-Empfänger in Smartphones wirklich sind.


    Um so präziser desto besser - das ist eh klar. Aber für unsere Zwecke reicht es vielleicht auch, dass man die aktuelle Position nur ein oder zwei-mal pro Sekunde misst. Dazwischen wird halt interpoliert. Ist bei professionellen Geräten sicher nicht anders!


    Im Übrigen könnte man statt dem Handy-internen GPS Chip, wohl auch ein professionelleres GPS Modul besorgen, und das mit dem Handy koppeln (das wiederum dessen Daten an den Server schickt). Ich kann mir gut vorstellen, dass es da auch was von der Stange gibt, das nicht tausende Euro kostet.

  • Die Überschrift in dem Artikel ist sehr irreführend. Es wird nämlich nur erklärt, dass man zur Standortbestimmung GPS, WLAN oder das mobile Netz nutzen kann, oder bei "hoher Präzision" alle 3 gemeinsam. Das hilft sicher, und es wird auch erklärt, dass man damit Genauigkeiten von 1-3m erreichen kann. Aber die Präzision des GPS selbst kann man wohl nicht einfach so nach belieben rauf runter drehen. Die ist wohl durch den Chip, aber noch viel mehr durch den Empfang der Satelliten vorgegeben.


    Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt dieser Artikel:


    https://efarmer.mobi/de/blog/2…t-das-sie-nicht-brauchen/


    Auch hier spricht man von 1-3m bei "Schritt-für-Schritt Genauigkeit", also wenn man sich bewegt. Mit "externen Smart Antennen" wird die Genauigkeit auf 20 bis 50 cm erhöht. Sowas nutzen sie dann wohl in Frankreich? So eine Antenne kostet aber um die 1000€, was ich auf die schnelle googeln konnte. Mit statischen RTK Antennen lässt sich sogar eine Genauigkeit von 1cm erreichen! Das ist schon faszinierend...


    Zurück zu guten Smartphones... 1-3 m hört sich für mich überraschend gut an! Und für unsere Zwecke vielleicht durchaus brauchbar? Ein Pferd legt immerhin pro Sekunde gut 10m zurück. Das heißt es würden sich mehrere Messpunkte (mit unterschiedlichen Ergebnissen) pro Sekunde ergeben. Wenn man zwischen denen noch interpoliert, und mittelt, kann da durchaus ein brauchbares Ergebnis raus kommen...


  • Vom Grundansatz sehe ich es wie Hr. Bayer.


    Es ist ein nettes Gimmick bzw. Zusatzfeature.

    Jedoch bezweifle ich einen großen Mehrwert...bringt es uns mehr Zuseher bzw. höhere Umsätze? Eher nicht.

    Wenn das nötige Kleingeld vorhanden ist, wie in FR od. SWE, kann man dies ohne weiteres umsetzen, dafür jedoch höhere Investitionen zu tätigen halte ich für falsch.


    Nichtsdestotrotz können wir natürlich die Kosten einer adequaten 'Schmalspurvariante' prüfen.

  • Blackspeed Es ist sicherlich nicht lebenswichtig, allerdings ist es gerade für neue Leute im Sport ( die ja extrem wichtig wären) anfänglich nicht einfach das Renngeschehen in der Geschwindigkeit zu verarbeiten/verfolgen. Für uns eingefleischten ist es natürlich nicht unbedingt notwendig. Wobei wenn ich Schweden schaue wo ich nicht jeden Fahrer/Pferd kenne, hat es für mich einigen Mehrwert. Da die Zukunft im Internet liegt, sollte man das Thema nicht ganz beiseite schieben......

  • Ich denke wir werden im Frühjahr einfach mal ein paar Tests mit ein paar einfachen Geräten machen, und schaun was für eine Präzision dabei raus kommt.


    Wenn man solche Daten dann einmal hat, könnte man sie natürlich (neben der Live-Visualisierung) auch nach dem Rennen für allerlei Analysen (Beschleunigungsvermögen etc) nutzen.

  • In der aktuellen c't (Computermagazin) gibt es ausführliche Berichte über GPS-Tracker. Es gibt simple GPS Tracker und GNSS Tracker, die auch Glonass und Galileo Signale empfangen. In einigen Monaten wird das Repertoire um sogenannte "Dual-Frequency-GNSS Receiver" erweitert, die dann eine Präzision von bis zu 30cm versprechen! (Broadcom Chip BCM47755). Da sollte man ein Auge drauf werfen.


    Die aktuell getesteten Geräte bewegen sich zwischen 40 und 160€